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Darmkrebs

Adjuvante Chemotherapie verlängert Überleben bei Darmkrebspatienten in Stadium III, aber nicht in Stadium II

Original Titel:
Adjuvant Chemotherapy for Stage II and III Colon Cancer Following Complete Resection: A Cancer Care Ontario Systematic Review

Patienten mit Darmkrebs, dessen Tumor mithilfe einer Operation entfernt wurde, werden unter Umständen nach der Operation mit einer ergänzenden Therapie behandelt. Diese ergänzende Therapie wird fachsprachlich als adjuvante Therapie bezeichnet. Eine adjuvante Therapie kann z. B. in Form einer Strahlentherapie, einer Chemotherapie oder einer Hormontherapie erfolgen. Ziel der adjuvanten Therapie ist es, eventuell verbliebene Tumorreste zu eliminieren und auf diesem Wege das Risiko für eine Krankheitsrückkehr zu mindern. Allerdings kann auch die adjuvante Therapie für Patienten mit mitunter schweren unerwünschten Wirkungen verbunden sein.

Ein Forscherteam aus Ontario in Kanada untersuchte nun anhand der Auswertung der in der Literatur vorhanden Studien, ob eine adjuvante Chemotherapie nach operativer Entfernung von Darmkrebs für die betroffenen Darmkrebspatienten in Stadium II und III (während Stadium II noch als frühes Stadium der Darmkrebserkrankung gilt, zählt Stadium III schon zu dem fortgeschrittenen Stadium) mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden war.

Die Auswertung ihrer Analyse der Literatur zeigte, dass Patienten mit Darmkrebs in Stadium III länger überlebten, wenn sie eine adjuvante Chemotherapie erhielten. Dabei zeigte die kombinierte Anwendung mehrerer Medikamente (5-Fluoruracil/Folinsäure/Oxaliplatin oder Capecitabin/Oxaliplatin) einen größeren Vorteil, als die Anwendung eines einzelnen Medikaments. Die kombinierte Anwendung mehrerer Medikamente ging allerdings auch mit einer höheren Anzahl an unerwünschten Nebeneffekten einher. Im Gegensatz zu den Patienten mit Darmkrebs Stadium III konnte für die Patienten mit Krankheitsstadium II kein Überlebensvorteil durch die adjuvante Chemotherapie festgestellt werden. Nur für eine Hoch-Risiko-Gruppe an Darmkrebspatienten in Stadium II stellte die adjuvante Chemotherapie einen Überlebensvorteil dar.

Die Analyse zeigte darüber hinaus, dass Patienten unter 70 Jahren im Vergleich zu Patienten, die älter als 70 Jahre alt waren einen größeren Vorteil hinsichtlich des Überlebens und des Überlebens ohne Krankheitsfortschritt durch adjuvante Chemotherapie (in Kombination mit Oxaliplatin) erfuhren. Bei Patienten mit Darmkrebs im Stadium II und der sogenannten Mikrosatelliteninstabilität, einem Gendefekt im Reparatursystem der menschlichen Erbinformation (DNA), könnte die adjuvante Chemotherapie einen nachteiligen Effekt auf das Überleben der Patienten haben.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine adjuvante Chemotherapie nicht für jeden Darmkrebspatienten eine gute Wahl darstellt. Während Patienten im Krankheitsstadium III von einer Anwendung der adjuvanten Chemotherapie profitierten, wurde bei Patienten mit Darmkrebs in Stadium II keine Vorteile beobachtet.

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