Adipöse Menschen haben ein erhöhtes Gripperisiko – trotz Grippeschutzimpfung

Original Titel:
Increased risk of influenza among vaccinated adults who are obese

Von einer Grippe sind weltweit jährlich 5–15 % aller Menschen betroffen. Studien konnten zeigen, dass Menschen mit Adipositas (bei Adipositas oder Fettleibigkeit ist der Body Mass Index (BMI) ≥ 30) bei einer Grippeinfektion ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben, die zu Krankenhauseinweisungen oder gar zum Tod führen können. Unklar ist, ob adipöse Menschen auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Grippe oder einer grippeähnlichen Erkrankung aufweisen. In einer US-amerikanischen Studie wurde deshalb der Frage nachgegangen, ob adipöse Menschen trotz Grippeimpfung eher an Grippe erkranken als Personen mit Normalgewicht. Ziel einer Grippeimpfung ist es, das körpereigene Immunsystem durch die Bildung von Antikörpern gegen das Grippevirus zu befähigen, auf eine Infektion mit dem Grippeerreger so schnell und effektiv zu reagieren, dass daraus keine oder nur eine abgeschwächte Krankheit resultiert.

Für die Ergebnisse wurden Daten von 1022 Personen ausgewertet. Alle in die Studie eingeschlossenen Patienten hatten in den beiden Jahren vor der Untersuchung eine Grippeimpfung erhalten. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass adipöse Menschen mit 9,8 % häufiger Grippe oder grippeähnliche Erkrankungen erlitten als normalgewichtige Personen mit 5,1 %. Im Vergleich mit den geimpften normalgewichtigen Personen wiesen die adipösen Personen ein doppelt so hohes Risiko für eine Grippe oder grippeähnliche Erkrankungen auf. Die Untersuchung des Blutes zeigte, dass sowohl adipöse als auch normalgewichtige Personen gleich viele Antikörper als Reaktion auf die Impfung gebildet hatten.

Die Ergebnisse zeigen auf, dass adipöse Personen genauso viele Antikörper als Reaktion auf die Impfung produzieren wie Normalgewichtige, aber dennoch doppelt so häufig von Grippe oder grippeähnlichen Erkrankungen betroffen sind. Die Bestimmung der Antikörper scheint daher bei adipösen Patienten nicht geeignet zu sein, um den Schutz vor einer Grippeerkrankung verlässlich zu bestimmen.

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