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Hartwig-Tiedt: Diabetes ernst nehmen – Aufklärung und Vorbeugung wichtig

Weltdiabetestag 2017

Zum heutigen Weltdiabetestag 2017 sagt Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt: „Diabetes zählt zu den großen Volkskrankheiten. Aufklärung und Vorbeugung sind entscheidend. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie Diabetes haben, da die Krankheit häufig ohne Symptome beginnt. Aber man muss diese chronische Stoffwechselerkrankung sehr ernst nehmen, da sie zu schweren Folgeerkrankungen führen kann.“

Der Weltdiabetestag 2017 steht unter dem Motto „Frauen und Diabetes – unser Recht auf eine gesunde Zukunft“. Eine genaue Statistik, wie viele Menschen an Diabetes erkrankt sind, gibt es in Deutschland nicht. Ergebnisse des Robert Koch-Instituts zeigen lediglich, dass bei insgesamt 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren jemals ein Diabetes diagnostiziert wurde. Circa 90 bis 95 Prozent davon sind an Typ-2-Diabetes erkrankt.

Die deutschlandweit zentrale Veranstaltung zum Aktionstag findet am 19. November 2017 in Berlin statt und steht unter dem Motto „Diabetes – beweg(t) dein Leben!“. In Potsdam findet am morgigen Mittwoch (15.11.2017) im Bildungsforum eine landesweite Informationsveranstaltung anlässlich des Weltdiabetestages statt. Veranstalter ist der Deutsche Diabetiker Bund – Landesverband Brandenburg e.V.

Hartwig-Tiedt: „Die Prävention und die Versorgung des Diabetes ist eine zentrale Aufgabe in der Gesundheitspolitik. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Diabetes-Patientinnen und –Patienten weiter steigen. Der jährliche Weltdiabetestag ist ein guter Anlass, auf die vielfältigen Möglichkeiten der Vorbeugung und des Umgangs mit der Krankheit aufmerksam zu machen.“

Zu den größten Risikofaktoren für einen Typ-2-Diabetes zählen neben einer erblichen Vorbelastung unter anderem Übergewicht, ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung und Rauchen. Eine besondere Gefahr liegt darin, dass Diabetes in vielen Fällen erst sehr spät erkannt und deshalb zu lange unbehandelt bleibt. So kann es zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Netzhautschäden bis hin zur Erblindung, Nerven- und Nierenversagen oder anderen Organschäden kommen.

Hartwig-Tiedt erklärte: „Die Gefahr der Folgeerkrankungen darf niemand unterschätzen. Deshalb ist die Früherkennung von so großer Bedeutung. Und mit einer gesunden Ernährung, einem aktiven Lebensstil und Gewichtsabnahme kann das Risiko, an Diabetes zu erkranken, erheblich gesenkt werden.“

Für das Land Brandenburg stehen keine validen Daten zur Anzahl der an Diabetes erkrankten Menschen bzw. der jährlichen Neuerkrankungen zur Verfügung. Aus einer Auswertung von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung für die Jahre 2009 bis 2015 geht hervor, dass der Anteil der diagnostizierten Erkrankten in Brandenburg bei 11,8 Prozent lag. Nach dieser Quote leben in Brandenburg etwa 293.000 Menschen mit einem bekannten Diabetes mellitus.

Hartwig-Tiedt: „Wir wollen mehr Klarheit in der Datenlage über die Häufigkeit der Erkrankung erreichen. Dafür brauchen wir auch die Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren auf der Bundesebene. Die entsprechenden Erhebungen müssen verbessert werden. Dafür wollen wir uns an der Diabetes-Surveillance des Bundes beteiligen.“

Das Robert Koch-Institut arbeitet derzeit am Aufbau einer Diabetes-Surveillance für Deutschland. Das Vorhaben wird vom Bundesgesundheitsministerium gefördert. Ziel ist, alle verfügbaren Datenquellen auf Bundes-, Länder- und Selbstverwaltungsebene zu bündeln, um eine verlässliche Datenlage für eine evidenzbasierte Politikberatung und Begleitforschung gesundheitspolitischer Maßnahmen zu schaffen.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Es gibt zwei Hauptformen: Beim Diabetes Typ 1, auch insulin-abhängiger Diabetes genannt, fehlt das Hormon Insulin. Diese Autoimmunkrankheit tritt meist im Kindes- und Jugendalter auf. Bei Diabetes Typ 2, dem nicht-insulinabhängigen Diabetes (sogenannter „Alterszucker“), kann die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin herstellen, aber das Hormon wirkt im Körper nicht richtig – oder es reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Insulin ist lebensnotwendig: Das Hormon sorgt dafür, dass die aus der Nahrung zugeführte Glukose (Traubenzucker) in die Körperzellen gelangt. Zunehmend wird Diabetes Typ 2 auch bereits bei 30- bis 40-Jährigen diagnostiziert.

Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation und der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt. Man hat den 14. November ausgewählt, da an diesem Tag Frederick G. Banting geboren wurde, der gemeinsam mit Charles Herbert Best 1921 das lebenswichtige Insulin entdeckte. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag ein offizieller Tag der Vereinten Nationen. Weitere Infos: https://weltdiabetestag.de/thema/weltdiabetestag-2017.

 

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