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Training mit Gewichten hilft gegen Gelenkentzündung und Knorpelabbau

Original Titel:
Acute effect of a resistance exercise session on markers of cartilage breakdown and inflammation in women with rheumatoid arthritis

Bei der rheumatoiden Arthritis kommt es nicht nur zu Entzündungen der Gelenkinnenhaut, sondern auch zur Zerstörung des Gelenkknorpels und der angrenzenden Knochen. Wissenschaftler haben jetzt den Effekt von Widerstandstraining – also Training mit Gewichten – auf Entzündungen und Knorpelzerstörungen untersucht.

Bei den entzündlichen Prozessen im Gelenk setzen eingewanderte Immunzellen Signalstoffe frei, um mit anderen Immunzellen zu kommunizieren. Zu diesen Signalstoffen zählen die Interleukine und die Tumornekrosefaktoren, die entweder entzündungsfördernd oder entzündungshemmend sein können. Im Blut lassen sich die verschiedenen Signalstoffe nachweisen. Hohe Konzentration von Interleukin-1β, Interleukin-6 und des Tumornekrosefaktors TNF-α deuten auf eine hohe Entzündungsaktivität hin, hohe Konzentrationen von Interleukin-1-Rezeptorantagonist und Interleukin-10 zeigen hingegen eine geringere Entzündungsaktivität an. Zusätzlich gibt eine hohe Konzentration des C-reaktiven-Proteins Aufschluss über eine hohe Entzündungsaktivität. Mit Hilfe der COMP-Konzentration (Cartilage Oligomeric Matrix Protein) können Aussagen über den Knorpelabbau getroffen werden.

Die Wissenschaftler untersuchten 17 gesunde Frauen und 17 Frauen mit rheumatoider Arthritis. Die Frauen nahmen an einer 25-minütigen Übungseinheit teil. Die Einheit umfasste Widerstandsübungen für die 4 Muskelgruppen Kniebeuger, Kniestrecker, Hüftbeuger und Hüftstrecker. Vor und nach der Einheit wurden verschiedene Blutwerte bestimmt. In beiden Gruppen kam es zu einer Änderung der Konzentration von Interleukin-1β, des Interleukin-1-Rezeptorantagonisten, Interleukin-10, Interleukin-6 und COMP. Die Konzentrationen des Tumornekrosefaktor TNF-α und des C-reaktiven-Proteins blieben unverändert. Die Konzentration von COMP reagierte dabei empfindlicher auf die Übungen und Ruhepausen bei Frauen mit rheumatoider Arthritis als in der Kontrollgruppe.

Die Forscher deuten an, dass Widerstandsübungen einen Effekt auf Entzündungsmarker ausüben können. Die erhöhten Konzentrationen von Interleukin-10 und Interleukin-1-Rezeptorantagonist deuten auf einen entzündungshemmenden Effekt durch das Sportprogramm hin. Dabei konnten sowohl gesunde Frauen als auch Frauen mit rheumatoider Arthritis von dem Effekt profitieren. Frauen mit rheumatoider Arthritis könnten zusätzlich von einer Änderung der COMP-Konzentration profitieren, die Auskünfte über den Knorpelabbau gibt. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Studien erforderlich sind, um den möglichen positiven Effekt von Gewichtsübungen zu belegen.

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