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Übergewichtige COPD-Patienten erleiden seltener einen Krankheitsschub als normalgewichtige Patienten

Original Titel:
Impact of overweight and obesity on acute exacerbations of COPD - subgroup analysis of the Taiwan Obstructive Lung Disease cohort.

Krankheitsschübe bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) führen zu einer stetigen Krankheitsverschlimmerung. Es ist demnach ein wichtiges Ziel bei der COPD-Therapie, Krankheitsschübe so weit wie möglich zu verhindern. Viele COPD-Patienten leiden außerdem an Untergewicht. Untergewicht liegt dann vor, wenn der Body-Mass-Index (BMI) bei Frauen unter 19 kg/m2 und bei Männern unter 20 kg/m2 liegt. Der BMI beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße. Normalwerte sind für Frauen 19–24 kg/m2 und für Männer 20–25 kg/m2. Es ist bekannt, dass ein niedriger BMI mit einem erhöhten Risiko für Krankheitsschübe einhergeht. Ob sich jedoch auch Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) auf das Risiko für Krankheitsschübe auswirkt, ist noch unklar.

Ein 4-köpfiges Forscherteam untersuchte, ob eine hoher BMI die Häufigkeit von Krankheitsschüben bei COPD-Patienten aus Taiwan beeinflusst. Insgesamt wurden 1096 COPD-Patienten einbezogen. Von diesen waren 23,4 % übergewichtig (24 kg/m2 ≤ BMI < 27 kg/m2) und 17,9 % fettleibig (BMI ≥ 27 kg/m2). Von allen untersuchten Patienten hatten 67,1 % (735 Patienten) im vergangenen Jahr keinen Krankheitsschub, während 13,5 % (148 Patienten) mindestens zwei erlitten. Die Patienten, die sich während des gesamten Jahres in einer Ruhephase der Erkrankung befanden (also keinen Krankheitsschub erlitten), hatten durchschnittlich einen BMI von 23,6 kg/m2. Dieser war ähnlich wie bei den Patienten, die einen Krankheitsschub erlitten hatten (23,5 kg/m2). Die Patienten, die mindestens zwei Krankheitsschüben ausgesetzt waren, hatten den geringsten durchschnittlichen BMI (22,6 kg/m2). Eine Untersuchung der Häufigkeit von Krankheitsschüben in den einzelnen Gewichtsklassen machte deutlich, dass die Patienten, die entweder übergewichtig oder fettleibig waren, weniger Krankheitsschübe erlitten als ihr schlankeren Leidensgenossen. Diese Patienten hatten nämlich durchschnittlich 0,48 Krankheitsschübe im Jahr, während es bei den normalgewichtigen Patienten 0,70 Krankheitsschübe waren.

Zusammenfassung: Übergewicht und Fettleibigkeit gingen mit einer Reduktion von Krankheitsschüben bei taiwanesischen COPD-Patienten einher.

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