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Patienten mit rheumatoider Arthritis profitieren von einer Therapie mit Sarilumab

Original Titel:
Efficacy and safety of sarilumab monotherapy versus adalimumab monotherapy for the treatment of patients with active rheumatoid arthritis (MONARCH): a randomised, double-blind, parallel-group phase III trial

Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke, bei der das Immunsystem außer Kontrolle gerät und körpereigene Zellen angreift. Die Krankheit kann durch Biologika behandelt werden. Die gentechnisch hergestellten Wirkstoffe greifen modulierend in das Immunsystem ein und hemmen verschiedene Entzündungsfaktoren. Adalimumab hemmt den Tumornekrosefaktor TNF-α. Sarilumab ist ein neuer Wirkstoff, der den Entzündungsfaktor Interleukin-6 hemmt.

Forscher um Gerd Burmester von der Charité haben jetzt die Effektivität und Sicherheit einer Monotherapie mit Adalimumab mit einer Monotherapie mit Sarilumab verglichen. Dafür wurden Patienten mit rheumatoider Arthritis ausgewählt, die zuvor schlecht auf den Wirkstoff Methotrexat angesprochen hatten. Die Patienten in der Sarilumab-Gruppe erhielten alle 2 Wochen 200 mg Sarilumab und die Patienten, die der Adalimumab-Gruppe zugeteilt waren, bekamen alle 2 Wochen Adalimumab in einer Dosierung von 40 mg. Der vorrangige Untersuchungsgegenstand der Studie war die Änderung im DAS-28 Score (DAS = engl. für Disease Activity Score), dem gebräuchlichsten Index zur Beurteilung der Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis, mit dem die Krankheitsaktivität von 28 Gelenken festgehalten wird.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine Behandlung mit Sarilumab nach 24 Wochen zu einer größeren Reduktion des DAS-28 Scores führte als die Behandlung mit Adalimumab. Der Anteil der Patienten, bei denen eine Verbesserung der Krankheitsaktivität um 20 %, 50 % oder 70 % erreicht wurde, war in der Sarilumab-Gruppe größer als in der Adalimumab-Gruppe (Sarilumab: 71,7 % / 45,7 % / 23,4 %; Adalimumab: 58,4 % / 29,7 % / 11,9 %). Ebenso zeigten sich unter Sarilumab größere Verbesserungen bei der Beurteilung der Behinderung durch die rheumatoide Arthritis. In der 24. Woche konnte darüber hinaus anhand des Clinical Disease Activity Index bei mehr Patienten in der Sarilumab-Gruppe als in der Adalimumab-Gruppe eine Remission (7,1 % vs. 2,7 %) und eine niedrige Krankheitsaktivität (41,8 % vs. 24,9 %) erreicht werden. Bei 64,1 % der mit Sarilumab behandelten Patienten und bei 63,6 % der mit Adalimumab behandelten Patienten traten unerwünschte Ereignisse auf. Infektionen traten in den beiden Gruppen ähnlich häufig auf (etwa bei 20 %).

Die Autoren schlussfolgerten aufgrund der vorliegenden Ergebnisse, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis, die nicht mit Methotrexat behandelt werden können, von einer Therapie mit Sarilumab profitieren und dieses hinsichtlich der Verbesserung von Krankheitssymptomen und der körperlichen Funktionen gegenüber Adalimumab überlegen ist.

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