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Früherkennung von Arterienverkalkung der Halsschlagader bei Alzheimerpatienten könnte womöglich eine Vorbeugung von beschleunigtem Abbau der Denkleistung ermöglichen

Original Titel:
Carotid atherosclerosis promotes the progression of Alzheimer's disease: A three-year prospective study.

Herzkreislaufprobleme und -erkrankungen werden schon lange als Risikofaktoren für die Entwicklung von Demenzerkrankungen und den Abbau der Denkleistung verstanden. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Arterienverkalkung, der Arterosklerose, und der Alzheimerdemenz noch nicht klar verstanden. Der Neurologe Dr. Xiang untersuchte unter anderem am Daping Klinikum im chinesischen Chongqing in einer Studie über 3 Jahre, ob eine Arterienverkalkung der Halsschlagader, der sogenannten Arteria Carotis, zu einem schnelleren Abbau der Denkleistung bei Alzheimerpatienten führte.

Dazu wurde die mittlere Dicke der Halsschlagader von Patienten gemessen und zusätzlich über die Studiendauer ihre Denkleistung ermittelt. 521 Patienten mit milder bis mäßiger Alzheimerdemenz wurden dabei ursprünglich rekrutiert. 437 dieser Patienten wurden über 3 Jahre hinweg jährlich untersucht. Die Halsschlagader der Teilnehmer wurde zu Beginn der Studie mittels Ultraschall vermessen. Neuropsychologische Tests wurden jährlich wiederholt und im Verlauf mit der ursprünglichen Arteriengesundheit in Zusammenhang gesetzt.

Die Studie fand eine deutliche Übereinstimmung zwischen Arterienverkalkung der Halsschlagader und den Ergebnissen in verschiedenen Denkleistungstests. Patienten mit größeren Werten für die mittlere Dicke der Halsschlagader, ein Hinweis auf die Arterienverkalkung, zeigten einen schnelleren Abbau der Denkleistung in verschiedenen Tests. Speziell betroffen waren dabei verschiedene Gedächtnisleistungen. Ebenso litten das semantische Verständnis, bei dem beispielsweise verschiedene Wörter einer Kategorie (z. B. Früchte, Tiere oder Wörter) genannt oder erkannt werden müssen, also die Gemeinsamkeiten von Wortinhalten schnell verstanden werden sollen. Schließlich wurden die Patienten aber auch schnell in den sogenannten exekutiven Funktionen, Kontrollfunktionen, die für planvolles Handeln wichtig sind, schlechter.

Die Studie demonstriert damit, dass die Arterienverkalkung der Halsschlagader eine Vorhersage der Entwicklung bei der Alzheimerdemenz ermöglicht. Alzheimerpatienten sollten demnach entsprechend routinemäßig untersucht und ihre Behandlung entsprechend angepasst werden, um diesen offenbar auf die Erkrankung negativ einwirkenden Faktor abzumildern.

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