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Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkung der Behandlung bei Lungenkrebspatienten

Original Titel:
Chemotherapy-induced nausea and vomiting (CINV) in patients with advanced lung cancer during the first-line treatment: assessment by physicians, nurses, and patients from an Italian multicenter survey

Eine Chemotherapie kann stark belasten – als Nebenwirkungen treten oftmals Übelkeit und Erbrechen auf. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Übelkeit und Erbrechen trotz guter Übereinstimmung bei der Wahrnehmung dieser Nebenwirkungen zwischen Patient und medizinischem Personal immer noch ein relevantes Problem darstellen. Zu dieser Problematik könnten auch Ängste der Patienten beitragen.


Übelkeit und Erbrechen spielen immer noch eine große Rolle als Nebenwirkungen der Chemotherapie und können für die betroffenen Patienten sehr belastend sein. Oftmals unterscheidet sich die Wahrnehmung von Patienten, Ärzten und Krankenschwestern darin, wie häufig Übelkeit und Erbrechen die Patienten betreffen.

Forscher befragten Patienten und behandelnde Ärzte und Krankenschwestern zu Nebenwirkungen

Eine Studie italienischer Forscher untersuchte deshalb, wie sich die Wahrnehmung von Übelkeit und Erbrechen sowie weiteren wichtigen Nebenwirkungen zwischen Ärzten, Patienten und Krankenschwestern unterschied. Dazu versendeten die Forscher einen Fragebogen an 188 Lungenkrebspatienten im fortgeschrittenem Stadium in elf verschiedenen Krebskliniken. Neben den Patienten erhielten auch die behandelnden Ärzte und Krankenschwestern diesen Fragebogen. In dem Fragebogen wurden neben Übelkeit und Erbrechen noch folgende neun weitere Nebenwirkungen erfasst: Ängste, Stimmung, Schwäche, Appetit, Schmerzen, Schläfrigkeit, Atmung, allgemeiner Zustand und Vertrauen in die Behandlungen. Diese Nebenwirkungen wurden zu vier verschiedenen Zeitpunkten und zwar vor der 1., 2., 3. und 4. Chemotherapiebehandlung erfasst.

Ängste stehen im Zusammenhang mit Übelkeit und Erbrechen

Die Patienten berichteten unterschiedlich häufig von Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkung der Chemotherapie – während die Häufigkeit vor der ersten Behandlung mit Chemotherapie bei 40 % lag, waren vor der 4. Behandlung schon 71 % der Patienten betroffen. Für alle erfassten Nebenwirkungen konnte eine meist moderate Übereinstimmung bei der Wahrnehmung zwischen Arzt und Patient und Krankenschwester und Patient gesehen werden, die im Zeitverlauf anstieg und teils sehr gute Werte erreichte. Weitere Auswertungen konnten aufdecken, dass Ängste der Patienten vor Beginn und nach dem Start der Chemotherapie in einem Zusammenhang mit antizipierter oder akut/verspätet erlebter Übelkeit und Erbrechen standen.

Forscher empfehlen Ängste stärker zu Berücksichtigen

Übelkeit und Erbrechen stellen auch heutzutage relevante Nebenwirkungen der Chemotherapie für Lungenkrebspatienten dar – trotz moderater bis sehr guter Wahrnehmung dieser Nebenwirkungen durch das medizinische Personal. Ängste der Patienten könnten eine große Rolle für das Empfinden bzw. das Vorhandensein von Übelkeit und Erbrechen spielen und sollten zukünftig verstärkt Berücksichtigung finden.

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