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Certolizumab Pegol verbessert Lebensqualität bei rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule

Original Titel:
Improvements in workplace and household productivity with certolizumab pegol treatment in axial spondyloarthritis: results to week 96 of a phase III study

DGP – Die Studie zeigt eine gute Wirkung von Certolizumab Pegol auf die Arbeitssituation, die Freizeit und die Produktivität im Haushalt im Vergleich zu Placebo. Sie kann daher zeigen, dass der Wirkstoff einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat.


Certolizumab Pegol ist ein Biologikum, das für die Behandlung von Psoriasis-Arthritis, rheumatoider Arthritis und axialer Spondyloarthritis zugelassen ist. Das Medikament soll die entzündlichen Reaktionen der Erkrankungen aufhalten. Wissenschaftler aus den Niederlanden, Belgien, den USA und Deutschland haben jetzt untersucht, wie das Medikament den Alltag bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis beeinflusst.

Die axiale Spondyloarthritis betrifft die Wirbelsäule

Die axiale Spondyloarthritis ist eine chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule. Dabei unterscheidet man die nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis, bei der noch keine knöchernen Veränderungen im Röntgenbild zu sehen sind und Morbus Bechterew, bei dem Auffälligkeiten im Röntgenbild vorhanden sind. Bei den Krankheitsbildern greift das Immunsystem körpereigene Strukturen an. Dies führt zu Entzündungen der Gelenke im Wirbelsäulenbereich und kann auch die Knochen beeinflussen. Es kommt zu Schmerzen und manche Patienten sind in ihrer Bewegung eingeschränkt. Die Symptome beeinflussen die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz oder zu Hause und die Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakte.

Certolizumab Pegol ist ein TNF-Hemmer

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt die Wirkung von Certolizumab Pegol, einem Wirkstoff, der den entzündungsfördernden Immun-Botenstoff TNF-α hemmt. Dafür beobachteten sie 325 Patienten mit axialer Spondyloarthritis, die sie in drei Gruppen einteilten: Die Patienten erhielten entweder ein Placebo, 200 mg Certolizumab Pegol alle zwei Wochen oder 400 mg Certolizumab Pegol alle vier Wochen.

Certolizumab Pegol hat positive Auswirkungen auf Arbeit und Freizeit

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt die Wirkung von Certolizumab Pegol auf die Lebensqualität der Patienten und die Leistungsfähigkeit auf der Arbeit und im Haushalt. Zu Beginn arbeiteten 63,2 % der Patienten mit Placebo und 72 % der Patienten mit Certolizumab Pegol. Nach 24 Wochen gaben Patienten mit Certolizumab Pegol im Durchschnitt einen Fehltag weniger auf der Arbeit an und berichteten, dass sie an 2,6 Tage weniger trotz Krankheit am Arbeitsplatz waren. Patienten, die ein Placebo genommen hatten, hatten im Durchschnitt 0,4 Fehltage weniger und 0,9 Tage weniger, an denen sie trotz Krankheit arbeiten gingen. Auch zu Hause berichteten Patienten mit Certolizumab Pegol über mehr Produktivität im Haushalt und über mehr Tage, an denen sie an Freizeitaktivitäten teilnehmen und soziale Kontakte pflegen konnten. Im Durchschnitt konnten Patienten mit Certolizumab Pegol an 3 Tagen mehr Hausarbeit durchführen im Gegensatz zu den Placebo-Patienten, die nur über 1,3 Tage mehr berichteten. Dabei gab es keine Unterschiede zwischen Patienten mit Morbus Bechterew oder nicht röntgenologische axialer Spondyloarthritis. Die Verbesserungen konnten auch nach 96 Wochen Behandlung noch gesehen werden.

Die Studie zeigt eine gute Wirkung von Certolizumab Pegol auf die Arbeitssituation, die Freizeit und die Produktivität im Haushalt im Vergleich zu Placebo. Sie kann daher zeigen, dass der Wirkstoff einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat.

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