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„Es ist nicht nur irgendein Medikament“ – Berichte von Brustkrebspatientinnen nach einer Antihormontherapie

Original Titel:
"It is not just any pill"-Women's experiences of endocrine therapy after breast cancer surgery

DGP – Die folgende Analyse zeigt, welche Erfahrungen Brustkrebspatientinnen mit einer Antihormontherapie machen. Die Studie deckt Schwierigkeiten der Frauen auf und verdeutlicht, dass deutliches Potenzial zur Verbesserung der Behandlung besteht.


Brustkrebspatientinnen mit hormonabhängigem Brustkrebs erhalten nach der Operation zur Entfernung des Tumors in der Regel eine Antihormontherapie. Durch die Antihormontherapie sollen die Patientinnen vor einem Fortschreiten oder Rückfall der Erkrankung geschützt werden. Die Antihormontherapie ist nebenwirkungsärmer als eine Chemotherapie. Obwohl viele Frauen über die Vorteile der Antihormontherapie Bescheid wissen, halten sich nicht immer alle Patientinnen an den Therapieplan.

Intensive Befragung der Patientinnen zur Erfassung der Erfahrungen mit der Antihormontherapie

Forscher aus Schweden untersuchten in ihrer Studie die Erfahrungen von Brustkrebspatientinnen mit der Antihormontherapie. Dazu befragten sie 25 Brustkrebspatientinnen, die nach der operativen Entfernung des Brusttumors mit Tamoxifen behandelt wurden. Die Forscher führten intensive Befragungen der Frauen im Rahmen von sieben Fokusgruppensitzungen durch. Den Frauen wurden dabei 6 offene Fragen zu ihren Erfahrungen mit der Antihormontherapie gestellt. Die Forscher hielten die Interviews auf Tonband fest und werteten die Antworten der Patientinnen anschließend aus.

Behandlung bietet Schutz, aber unter Vorbehalt

Bei der Auswertung der Interviews wurden drei Kategorien gebildet, mit der die Erfahrungen der Frauen abgebildet werden konnten. Die Behandlungen lösten bei den Frauen Unbehagen aus und versachten das Gefühl, allein gelassen zu werden. Die Behandlungen mussten von den Frauen zudem auf verschiedenen Wegen bewältigt werden.

Die Antihormontherapie erinnerte die Frauen daran, krank zu sein. Die Frauen fühlten sich unbehaglich, weil sie durch Broschüren und Informationsblätter über die teils schweren Nebenwirkungen der Antihormontherapie informiert wurden. Zahlreiche Frauen waren auch mit verschiedenen Nebenwirkungen der Antihormontherapie konfrontiert. Die Frauen sorgten sich, weil sie von der Behandlung abhängig waren. Außerdem ängstigte es die Patientinnen, die Medikamenteneinnahme zu vergessen, was ihrer Vorstellung nach zu einer Rückkehr der Krebserkrankung führen konnte. Die Behandlung bot den Frauen einen Schutz vor Krebs, aber schürte auch Ängste, weil die Behandlung bewältigt werden musste und die Nebenwirkungen der Behandlung dem entgegenstehen konnten.

Viele Patientinnen waren enttäuscht darüber, wie mit ihren Ängsten und Erfahrungen umgegangen wurde

Viele Patientinnen berichteten, dass sie das Gefühl hatten, dass ihre Krankheit von Ärzten und Personal als „leichter“ Krebs abgetan wurde. Die Ärzte waren oft nur unzureichend über die Nebenwirkungen der Antihormontherapie informiert und häufig schlecht erreichbar. Zudem gingen sie nicht angemessen auf die Angst der Frauen vor einer Rückkehr der Krebserkrankung ein. Auch von Familie und Bekannten fühlten sich manche der Patientinnen allein gelassen. Für Familie und Bekannte war der Krebs besiegt und damit Normalität zurückgekehrt, wodurch sich die Patientinnen missverstanden fühlten. Für viele Frauen war es zudem schwer, dass Familie und Bekannte nur wenig über die vielfältigen und verschiedenen Nebenwirkungen der Antihormontherapie wussten. Auch das Gefühl, mit Krebs diagnostiziert zu sein, konnten einige Angehörige nicht richtig einschätzen.

Die folgenden Ergebnisse einer Studie aus Schweden beschreiben Erfahrungen von Brustkrebspatientinnen nach einer Antihormontherapie. Die Studie zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Patientinnen zu kämpfen haben. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler fordern Ärzte auf, die Erfahrungen jeder einzelnen Patientin ernst zu nehmen. Schon vor Behandlungsbeginn sollten die Ärzte die Patientinnen nach ihrem vorhandenen Wissen und Vorurteilen befragen. Auf diesem Wege können die Ärzte den Patientinnen die Information mitgeben, die sie auf ihrem individuellen Weg brauchen.

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