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Spurenstoffdialog: Ausgewogene Maßnahmen nutzen Umwelt und Patienten

Gemeinsame Pressemitteilung von BAH, BPI, vfa und Pro Generika

Berlin. Mit geeigneten Maßnahmen lässt sich der Eintrag von Spurenstoffen ins Gewässer vermindern. Ein Ergebnispapier mit entsprechenden Empfehlungen für eine „Spurenstoffstrategie des Bundes“ haben Experten von Wasserwirtschaft, Kommunen, Bundesländern, Zivilgesellschaft, Industrie und Anwendern in einem Stakeholder-Dialog erarbeitet und heute dem Bundesministerium für Umwelt übergeben. Die Pharmaverbände BAH, BPI, Pro Generika und vfa haben daran mitgewirkt. Das Papier sieht Maßnahmen zu Wasch- und Pflanzenschutzmitteln, Arzneistoffen und anderen Chemikalien aus landwirtschaftlichem wie privatem Gebrauch vor, die bei Gewässeranalysen in Spuren gefunden wurden.

Dass ein Spurenstoff mit moderner Analytik nachweisbar ist, sagt noch nicht, ob das ein Risiko für Mensch und Umwelt bedeutet oder nicht. Im Sinne der Vorsorge sehen die Stakeholder aber unter anderem vor, den unnötigen Eintrag von Arzneistoffen ins Wasser zu reduzieren, ohne den Einsatz von Medikamenten im Bedarfsfall zu behindern. Unstreitig ist die medizinische Notwendigkeit, dass der Bevölkerung Medikamente für Therapie und Vorbeugung zur Verfügung stehen müssen.

Verbände BPI, BAH, vfa und Pro Generika bilanzieren: Die im Stakeholder-Dialog vereinbarten Maßnahmen zu Arzneimitteln sind geeignet, zugleich Vorsorge für die Umwelt zu treffen und den Patienten optimale Therapiemöglichkeiten zu erhalten.

Im Sinne der Herstellerverantwortung kooperieren Pharmaverbände und -unternehmen schon seit Jahren mit kommunalen Partnern, um die richtige Entsorgung unverbrauchter Medikamente zu fördern: Sie sollen nicht länger in Toilette oder Waschbecken gekippt werden. Dieses Engagement soll weiter ausgebaut werden. Auch Initiativen zur Entsorgung bestimmter schwer abbaubarer Röntgenkontrastmittel sind vorgesehen.

Pharmaunternehmen erhöhen auch stetig den Anteil gut biologisch abbaubarer Medikamente: So ist mittlerweile schon jedes zweite neue Arzneimittel ein hochwirksames Biopharmazeutikum auf Proteinbasis. Dazu zählen auch Biosimilars, also Nachbildungen biopharmazeutischer Originalmedikamente.

Der seit November 2016 geführte Stakeholder-Dialog zu Spurenstoffen hat auch dazu beigetragen, das Verständnis der verschiedenen Stakeholder füreinander zu erhöhen – so das einhellige Fazit der vier Pharmaverbände.

Weitere Informationen

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 44 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Pro Generika vertritt die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner mehr als 60-jährigen Erfahrung auf den Gebieten der Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung, -herstellung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Rund 260 Unter¬nehmen mit etwa 78.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der Homöopathie/Anthroposophie.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die verschreibungspflichtigen als auch die nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen Medizinprodukte.