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Behandlung mit Statinen schützt die Augen

Original Titel:
Association of Statin Therapy With Prevention of Vision-Threatening Diabetic Retinopathy

DGPDie vorliegende Studie aus Taiwan zeigte zahlreiche Vorteile einer Behandlung mit Statinen mit Patienten für Typ-2-Diabetes und schlechten Blutfetten auf. Die Patienten litten durch die Behandlung seltener an leichten und schweren diabetesbedingten Augenerkrankungen und mussten in der Folge auch seltener dafür behandelt werden.


Diabetesbedingte Augenerkrankungen bedrohen das Augenlicht von vielen betroffenen Diabetes-Patienten. Studien zeigen, dass Medikamente, die zum Absenken erhöhter Blutfette zum Einsatz kommen, die Statine, das Risiko, eine diabetesbedingte Augenerkrankung zu erleiden, reduzieren könnten.

Wissenschaftler aus Taiwan führten deshalb zu diesem Thema eine Studie durch. Sie schlossen Typ-2-Diabtes-Patienten ein, die zu hohe Blutfettwerte aufwiesen. Die Wissenschaftler verglichen über einen Zeitraum von mehr als 7 Jahren, wie häufig die Patienten diabetesbedingte Augenerkrankungen erlitten, je nachdem ob sie Statine erhielten oder nicht.

Weniger Erkrankungen am Auge nach Statin-Therapie

37984 Personen nahmen an der Studie der teil – von denen jeweils die Hälfte mit Statinen behandelt wurde und die andere Hälfte nicht. Am Ende der Studie sahen die Wissenschaftler, dass sich die Behandlung mit Statinen sehr gut auf die Augengesundheit ausgewirkt hatte. Denn die Patienten der Statin-Gruppe erkrankten seltener als die Vergleichsgruppe ohne Statine an

  • diabetesbedingten Augenerkrankungen
  • nicht proliferativen diabetesbedingten Augenerkrankungen (bei diesen Augenerkrankungen sind die Gefäßveränderungen auf die Netzhaut beschränkt, weshalb die Patienten häufig noch keine Beeinträchtigungen ihrer Sehkraft bemerken)
  • proliferativen diabetesbedingten Augenerkrankungen (entstehen bei zunehmenden Gefäßschäden der Netzhaut; es entstehen neue Gefäße, die zu Einblutungen und starken Sehbeeinträchtigungen führen können)
  • Makulaödemen (Schwellung der Netzhautmitte, die die zentrale Sehkraft beeinträchtigen)
  • Glaskörperblutungen
  • Netzhautablösungen

Beim Vergleich von Patienten mit und ohne Einnahme von Statinen zeigte sich weiterhin, dass die Personen, die mit Statinen behandelt worden waren, weniger häufig am Auge behandelt werden mussten. Die Patienten mussten deutlich seltener Laserbehandlungen an der Netzhaut, Injektionen von Medikamenten in den Glaskörper des Auges und Glaskörperentfernungen über sich ergehen lassen.

Die Statin-Therapie wirkte sich auch günstig auf die Herzgesundheit aus

Darüber hinaus wirkte sich die Statintherapie nicht nur günstig auf die Augengesundheit, sondern auch auf weitere Bereiche aus: Personen mit Statin-Therapie erlitten seltener schwere Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, sie erkrankten weniger häufig an diabetesbedingten Nervenerkrankungen und entwickelten seltener ein diabetisches Fußgeschwür.

Zusammenfassend hatte eine Behandlung mit Statinen zahlreiche Vorteile für Patienten mit Typ-2-Diabetes und schlechten Blutfetten. Die Statin-Behandlung reduzierte das Auftreten von diabetesbedingten Augenerkrankungen, machte weniger Behandlungen der Augen notwendig und reduzierte ebenso das Auftreten von schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen, diabetesbedingten Nervenerkrankungen und Fußgeschwüren.

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