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Gelenkschmerzen unter Antihormontherapie können mit Kinesio-Taping gemindert werden

Original Titel:
Effect of neuromuscular taping on musculoskeletal disorders secondary to the use of aromatase inhibitors in breast cancer survivors: a pragmatic randomised clinical trial

DGP – In einer kleinen Studie wurden die Effekte von neuromuskulärem Taping bei Brustkrebspatientinnen untersucht, die mit Aromatasehemmern behandelt wurden und unter Gelenkschmerzen litten. Das Taping minderte Schmerzen und besserte die chronische Erschöpfung und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen.


Insbesondere bei Brustkrebspatientinnen, die die Wechseljahre bereits erreicht haben (postmenopausale Patientinnen), kann eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern die Rückkehr der Krebserkrankung deutlich mindern. Problematisch ist aber, dass etwa die Hälfte der Patientinnen, die eine Therapie mit Aromatasehemmern bekommt, unter Gelenkschmerzen als Nebenwirkung leidet. Diese können so belastend für die Patientinnen werden, dass sie die Therapie abbrechen. Therapieabbrüche wegen Gelenkschmerzen, die durch Aromatasehemmer ausgelöst werden, treten bei einem Drittel der Brustkrebspatientinnen auf. Der Abbruch der Therapie kann zu einem erhöhten Rückfallrisiko führen – deshalb wird dringend nach Möglichkeiten gesucht, um die Gelenkschmerzen durch die Aromatasehemmer zu mindern.

Hilft Kinesio-Taping gegen Gelenkschmerzen?

In einer Zusammenarbeit von spanischen und australischen Forschern wurde nun überprüft, ob sich neuromuskuläres Taping eignet, um die Gelenkschmerzen bei den Patientinnen zu mindern. Neuromuskuläres Taping – was ist das? Beim neuromuskulären Taping (auch Kinesio-Taping genannt) wird ein elastisches Klebeband (Tape) verwendet, welches eine mit der Haut vergleichbare Beschaffenheit und Elastizität aufweist. Durch die Verwendung der Tapes werden Gelenkfunktionen unterstützt, Schmerzen reduziert und die Durchblutung gefördert.

In die Studie wurden 40 Brustkrebspatientinnen eingeschlossen, die eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern erhalten hatten und an Gelenkschmerzen litten. Die Frauen wurden dann einer von zwei Gruppen zugeteilt: Gruppe A erhielt eine Scheinbehandlung, bei Gruppe B wurde das neuromuskuläre Taping angewendet. Die Studie dauerte 5 Wochen lang an – in dieser Zeit bekamen die Frauen 3 Behandlungen.

Weniger Schmerzen dank Taping und verbesserte Lebensqualität durch weniger Erschöpfung und besseren allgemeinen Gesundheitszustand

Die Ergebnisse zeigten, dass die Patientinnen mit dem Tape nach den 5 Wochen deutlich weniger Schmerzen auf einer Schmerz-Skala angaben. Dies bestätigte sich, wenn man Ergebnisse einer weiteren Befragung zu den Symptomen heranzog – auch hier berichteten die Frauen mit dem Tape über weniger Schmerzen. Weitere positive Effekte, die die Brustkrebspatientinnen mit dem Tape erfuhren, waren weniger chronische Erschöpfung und ein besserer allgemeiner Gesundheitszustand.

Schlussfolgernd erwies sich die 5-wöchige Behandlung mit dem neuromuskulären Taping für die Brustkrebspatientinnen, die eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern erhalten hatten und in Folge unter Gelenkschmerzen litten, als erfolgreich: das Taping reduzierte die Schmerzen und besserte die chronische Erschöpfung und den allgemeinen Gesundheitszustand der Frauen.

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