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PCO-Syndrom erhöht das Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe

Original Titel:
Increased risk of obstructive sleep apnoea in women with polycystic ovary syndrome: a population-based cohort study

DGP – Die Studie zeigt ein erhöhtes Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe bei Frauen mit PCO-Syndrom. Dabei schien das Gewicht keinen zusätzlichen Einfluss auf das Risiko zu haben. Bei entsprechenden Symptomen sollte daher ein Arzt konsultiert werden.


Übergewicht gilt als Risikofaktor für die obstruktive Schlafapnoe. Da Übergewicht auch beim PCO-Syndrom verstärkt auftritt, untersuchten Wissenschaftler aus Irland jetzt den Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe, PCO-Syndrom und Übergewicht.

Eine obstruktive Schlafapnoe führt zu kurzen Atemaussetzern

Eine obstruktive Schlafapnoe ist eine Atmungsstörung während des Schlafs. Grund dafür sind erschlaffende Muskeln im Rachenraum. Dadurch verengen sich die Atemwege, es kommt zu lautem Schnarchen und kurzen Atemaussetzern, die vom Patienten nicht bemerkt werden müssen. Die Atemaussetzer bringen den Körper immer wieder in einen Alarmzustand, ein erholsamer Tiefschlaf kommt so selten zustande. Symptome der Schlafapnoe sind neben dem Schnarchen eine starke Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen am Morgen oder Konzentrationsstörungen. Die obstruktive Schlafapnoe tritt meist mit einem höheren Alter ein.

Die Wissenschaftler werteten Daten von über 75 000 Frauen mit PCO-Syndrom und 140 000 gesunden Frauen aus. Alter, BMI (Body Mass Index, Körpergewicht im Verhältnis zur Größe) und Ort waren zwischen den Frauen vergleichbar. Das durchschnittliche Alter lag bei 30 Jahren. Durchschnittlich wurden die Frauen 3,5 Jahre beobachtet.

Das Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe war mehr als doppelt so hoch

Es traten 298 Fälle von obstruktiver Schlafapnoe bei Frauen mit PCO-Syndrom und 222 Fälle bei gesunden Frauen auf. Damit betrug die Zahl der Neuerkrankungen 8,1 pro 100 000 Personenjahre bei Frauen mit PCO-Syndrom und 3,3 pro 100 000 Personenjahre bei gesunden Frauen. Personenjahre beschreiben, wie viele Jahre die Patienten insgesamt beobachtet wurden (z. B .10 Personen je 10 Jahre beobachtet= 100 Personenjahre). Das Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe war bei Frauen mit PCO-Syndrom mehr als doppelt so hoch wie bei gesunden Frauen. Dabei war es unerheblich, ob die Frauen normalgewichtig, übergewichtig oder fettleibig waren.

Die Studie zeigt daher ein erhöhtes Risiko für eine obstruktive Schlafapnoe bei Frauen mit PCO-Syndrom. Dabei schien das Gewicht keinen zusätzlichen Einfluss auf das Risiko zu haben. Bei entsprechenden Symptomen sollte daher ein Arzt konsultiert werden.

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