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Morbus Crohn – Infliximab reduziert das Rückfallrisiko nach einer Operation

Original Titel:
A Meta-Analysis of Efficacy and Safety of Infliximab for Prevention of Postoperative Recurrence in Patients with Crohn's Disease

DGP – Nach einer Morbus Crohn-Operation kommt es nicht selten zu einem Rückfall. Infliximab konnte das Risiko für einen solchen Rückfall reduzieren, wenn es nach der Operation angewandt wurde. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie, in der Wissenschaftler die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassten.


Die meisten Patienten mit Morbus Crohn kommen im Laufe ihres Lebens nicht um eine Operation herum. Doch trotz Operation kann die Erkrankung erneut auftreten. Wichtig ist, einen solchen Rückfall bestmöglich zu verhindern. Ob sich hierfür der TNF-Hemmer Infliximab eignet, untersuchten chinesische Wissenschaftler, indem sie die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassten und neu auswerteten.

Einige Patienten mit Morbus Crohn erhielten nach der Operation Infliximab

Um eine Antwort auf ihre Frage zu bekommen, suchten die Wissenschaftler in internationalen Datenbanken nach geeigneten Studien, die sich bereits mit der Thematik befasst haben. Sie wurden fündig. Insgesamt sieben Studie mit hoher Qualität konnten sie für ihre Analyse nutzen. Diese beinhalteten die Daten von insgesamt 455 Patienten mit Morbus Crohn. Die Patienten, die mit Infliximab behandelt wurden, bekamen dieses zwischen 2 und 8 Wochen nach der Operation.

Infliximab nach der Operation senkte das Rückfallrisiko

Bei der Auswertung der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass Infliximab im Vergleich zum Placebo das Risiko für einen Krankheitsrückfall nach der Operation reduzierte. Dies galt sowohl bezüglich einer erneuten Schädigung der Darmschleimhut, welche mittels Endoskopie beurteilt wurde (58 % geringeres Risiko), als auch bezüglich eines Rückfalls, welches an klinischen Parametern festgemacht wurde (48 % geringeres Risiko). Infliximab wurde allgemein gut vertragen. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter Infliximab waren Infusionsreaktionen, Lupus-artige Reaktionen, Entzündung des Nasen- und Rachenraums oder der Bronchien, Nierenbeckenentzündung, starke Bauchschmerzen und abgekapselte Eiteransammlung in der Bauchdecke.

Infliximab schien sich somit für die Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn nach einer Operation zu eignen. Im Vergleich zum Placebo senkte Infliximab das Risiko für einen Krankheitsrückfall nach der Operation um etwa 50 %.

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