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Risikofaktoren und Folgen einer Clostridium difficile-Infektion bei chronischen Darmentzündungen

Original Titel:
Risk Factors Associated with Clostridium difficile Infection in Inflammatory Bowel Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis

DGP – Eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile kann bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung zu Komplikationen führen. Wissenschaftler stellten in einer Übersichtsstudie heraus, welche Patienten besonders gefährdet sind. Demnach hatten Patienten, die Antibiotika oder Biologika anwendeten oder bei denen der Dickdarm involviert war, ein höheres Risiko für eine solche Infektion.


Eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile kann gerade bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung, bei denen die Darmschleimhaut ohnehin schon angegriffen ist, zu Komplikationen führen. Doch welche Faktoren erhöhen das Infektionsrisiko? Welche Patienten sind besonders gefährdet und welche Konsequenzen hat eine solche Infektion für Patienten mit einer chronischen Darmentzündung? Diesen Fragen gingen Wissenschaftler aus Kanada und Ungarn in einer Übersichtsstudie auf den Grund.

Wissenschaftler werteten die Ergebnisse mehrerer Studien neu aus

Wissenschaftler suchten in Datenbanken nach Studien, die Patienten mit einer chronischen Darmentzündung und einer Clostridium difficile-Infektion mit Patienten ohne eine solche Infektion verglichen. Insgesamt 22 Studien genügten den Ansprüchen der Wissenschaftler und wurden in die Analyse miteinbezogen. Die Wissenschaftler untersuchten das Risiko der Patienten für eine operative Dickdarmentfernung und deren Sterberisiko. Außerdem machten sich die Wissenschaftler auf die Suche nach Risikofaktoren, die mit einer Clostridium difficile-Infektion im Zusammenhang standen.

Risikofaktoren für eine Clostridium difficile-Infektion

Die Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die mit dem Risiko für eine Clostridium difficile-Infektion im Zusammenhang standen. Ein solcher Risikofaktor war der Gebrauch von Antibiotika innerhalb von 30 Tagen nach der Diagnose (1,85-mal so hohes Risiko). Bei Patienten mit Morbus Crohn stellte außerdem die Beteiligung des Dickdarms einen Risikofaktor dar (2,76-mal so hohes Risiko). Weiterhin erhöhte die Anwendung von Biologika (innovative Wirkstoffe, die in lebenden Zellen hergestellt werden) das Risiko für eine Infektion mit Clostridium difficile (1,65-mal so hohes Risiko).

Eine Infektion mit Clostridium difficile hatte negative Auswirkungen

Was den Krankheitsverlauf anging, so war das Risiko für eine operative Dickdarmentfernung für Patienten mit einer chronischen Darmentzündung größer, wenn sie sich mit Clostridium difficile infizierten (2,22-mal so hohes Risiko). Außerdem hatten die Patienten, die sich mit Clostridium difficile infizierten, ein höheres Sterberisiko als Patienten, die von dieser Infektion verschont blieben – und zwar auch auf lange Sicht (mehr als einem Jahr) gesehen.

Die Verwendung von Biologika und Antibiotika und eine Beteiligung des Dickdarms erhöhten für Patienten mit einer chronischen Darmentzündung das Risiko, sich mit dem Bakterium Clostridium difficile zu infizieren. Eine solche Infektion hatte negative Auswirkungen. So hatten betroffene Patienten ein höheres Risiko für eine operative Dickdarmentfernung und ein höheres Sterberisiko.

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