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Feinstaubbelastung mindert Konzentration des Fruchtbarkeitsmarkers AMH

Original Titel:
Ovarian reserve and exposure to environmental pollutants (ORExPo study)

DGPWissenschaftler aus Italien untersuchten in ihrer Studie, ob von Umwelteinflüssen ein Einfluss auf die Werte des Anti-Müller-Hormons (AMH), einem Fruchtbarkeitsmarker, ausgehen. Mit steigender Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung nahmen die AHM-Werte ab.


AMH – das Anti-Müller-Hormon – spielt für Endometriose-Patientinnen eine wichtige Rolle. Denn AMH-Werte spiegeln wider, wie viele Eizellen eine geschlechtsreife Frau produziert. Mit dem Alter nehmen die AHM-Werte einer Frau ab. Es existieren verschiedene Erkrankungen, bei denen die AHM-Werte von der Norm abweichen. Besonders Frauen mit stark ausgeprägter Endometriose haben häufig zu niedrige AMH-Werte, was auf eine verminderte Fruchtbarkeit hindeutet.

Italienische Wissenschaftler untersuchten nun mit ihrer Studie, ob es äußere Einflüsse gibt, die auf die AMH-Werte einwirken. Die Wissenschaftler vermuteten, dass Umweltverschmutzung die altersbedingte Abnahme der AMH-Wert beschleunigen kann.

Stärker belastete Umwelt machte sich in Form von niedrigeren AMH-Werten bemerkbar

Die Wissenschaftler griffen auf Messungen des AMH-Wertes zurück, die von Frauen aus der italienischen Stadt Modena zwischen Januar 2007 bis Oktober 2017 getätigt wurden. Die Wissenschaftler verknüpften diese Messwerte mit dem Alter den Frauen und Daten dazu, welcher Umweltbelastung die Region, in der die Frauen lebten, ausgesetzt war. Um die Umweltverschmutzung abzuschätzen, ermittelten die Wissenschaftler, wie hoch Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung waren.

Von 1318 Frauen wurden 1463 AMH-Werte gemessen. Bei Frauen, die älter als 25 Jahre alt waren, stand ein zunehmendes Alter mit abnehmenden AMH-Werten im Zusammenhang. Bei jüngeren Frauen konnte dies nicht gezeigt werden. Ebenso fanden die Wissenschaftler heraus, dass höhere Werte der Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung in einem Zusammenhang mit niedrigeren AMH-Werten standen.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten aufgrund dieser Ergebnisse, dass neben einer starken genetischen Veranlagung vermutlich auch Umwelteinflüsse eine Rolle dabei spielen, dass die AMH-Werte bei erwachsenen Frauen immer weiter abnehmen.

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