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Angst vor Krankheitsrückfall – Befragung von Prostatakrebs-Patienten und Ehepartnern

Original Titel:
Longitudinal dyadic associations of fear of cancer recurrence and the impact of treatment in prostate cancer patients and their spouses

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler befragten Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs und Ehepartner von Betroffenen nach ihren Ängsten bezüglich eines Krankheitsrückfalls
  • Die Ehepartner litten stärker unter Ängsten als die Patienten selbst
  • Die Angst vor einem Krankheitsrückfall nahm sowohl bei den Patienten als auch bei den Ehepartnern im Laufe der Zeit ab

 

DGP – Die Angst vor einem Krankheitsrückfall ist bei vielen Patienten nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung allgegenwärtig. Auch Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakrebs und Ehepartner sind von solchen Ängsten betroffen. Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass die Ehepartner stärker unter solchen Ängsten litten als die Patienten selbst. Nach der Behandlung ließen die Ängste mit der Zeit nach – sowohl bei den Patienten als auch bei den Ehepartnern.


Auch wenn die Krebsbehandlung erfolgreich verlief, hat die Erkrankungen oftmals weiterhin einen Einfluss auf die Betroffenen. Viele Patienten haben nämlich Angst, dass die Krankheit zurückkehrt. Die Angst vor einem Krankheitsrückfall kann die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken – und zwar sowohl die Lebensqualität der Patienten selbst als auch die ihrer Ehepartner. Eine Krebsdiagnose geht verständlicherweise auch an Familienangehörige nicht spurlos vorbei. Wissenschaftler aus den USA und Dänemark untersuchten, wie sich die Angst vor einem Krankheitsrückfall bei den Patienten und den Ehepartnern im Laufe der Zeit entwickelte.

Prostatakrebs-Patienten und Ehepartner von Betroffenen machten Angaben zu ihren Ängsten vor einem Krankheitsrückfall

An der Studie nahmen 69 Patienten und 62 Ehepartner von Patienten mit einen lokal begrenzten Prostatakrebs teil. Die Teilnehmer wurden gefragt, wie besorgt sie waren, dass ihr bzw. der Prostatakrebs ihres Partners zurückkehrte, und wieviel Angst sie hatten, dass ihr bzw. der Prostatakrebs ihres Partners gestreut hat – also sich schon in anderen Körperregionen ausgebreitet hat. Als Antwortmöglichkeit diente eine Skala von 1 bis 5. Die Teilnehmer beantworteten die Fragen, noch bevor eine Behandlungsentscheidung getroffen wurde, und 6 Monate und 12 Monate danach. Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Angst vor einem Krankheitsrückfall im Laufe der Zeit entwickelte. Hierbei betrachteten sie die Patienten und die Ehepartner getrennt voneinander. Des Weiteren interessierten sich die Wissenschaftler dafür, ob sich die Ängste der Patienten und die der Ehepartner gegenseitig beeinflussten (52 Ehepaare nahmen an der Studie teil) und welchen Einfluss die Art der Behandlung auf die Ängste hatte.

Die Ängste vor einen Krankheitsrückfall nahmen im Laufe der Zeit ab

Sowohl Patienten als auch die Ehepartner berichteten von einer moderaten Angst vor einem Krankheitsrückfall. Interessant war, dass die Ehepartner größere Angst hatten als die Patienten selbst. Mit der Zeit nahmen die Ängste ab – sowohl bei den Patienten als auch bei den Ehepartnern. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Ängste der Patienten die Ängste der Ehepartner nicht beeinflussten. Dies galt auch andersherum. Die Art der Krebsbehandlung wirkte sich bei Patienten und Ehepartnern unterschiedlich auf die Angst vor einen Krankheitsrückfall aus. Die Ehepartner litten nach 6 Monaten weniger unter Ängsten, wenn sich der Patient einer Operation unterzog. Bei den Patienten selbst sah das anders aus. Sie litten nach 12 Monaten weniger unter Ängsten, wenn sie eine Strahlentherapie hinter sich hatten.

Die Angst vor einem Krankheitsrückfall nahm sowohl bei den Patienten mit lokal begrenzten Prostatakrebs als auch bei den Ehepartnern nach der Behandlung im Laufe der Zeit ab. Generell schienen die Ehepartner stärker von solchen Ängsten betroffen zu sein als die Patienten selbst. Interessanterweise schienen sich die Ängste der Patienten und die der Ehepartner nicht gegenseitig zu beeinflussen.

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