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Nasenspray anstatt einer Spritze bei künstlicher Befruchtung?

Original Titel:
Safety data for the use of nasal human menopausal gonadotropins: a potential novel approach for fertility treatment

DGPDie Studie gibt Hinweise, dass auch Menotropin als Nasenspray sicher angewendet werden kann. Falls sich das Nasenspray als wirksam herausstellen würde, könnte eine vereinfachte Behandlung durch den Hormonmix ermöglicht werden.


Bei einer künstlichen Befruchtung muss die Reifung der Eizellen und der Eisprung hormonell gesteuert werden. Im Verlauf der Behandlung kann daher Menotropin zum Einsatz kommen. Der Wirkstoff muss normalerweise als Spritze verabreicht werden. Eine Studie aus den USA untersuchte jetzt den Einsatz als Nasenspray.

Menotropin soll die Reifung der Eizellen fördern

Menotropin (auch: humanes Menopausengonadotropin, hMG) wird bei künstlichen Befruchtungen eingesetzt. Der Stoff wird aus dem Urin von Frauen nach den Wechseljahren gewonnen und enthält die beiden Hormone LH und FSH, die natürlich im menschlichen Körper vorkommen. Der Wirkstoff wird eingesetzt, um die Reifung der Eizellen zu fördern, die im Verlauf entnommen und künstlich befruchtet werden. Dazu wird er etwa ab Tag 1 bis Tag 12 des Zyklus als Spritze eingesetzt. Die Anwendung als Spritze kann aber einige Nebenwirkungen mit sich bringen, die typisch für den Einsatz einer Spritze sind: Schmerz und Rötungen an der Einstichstelle, Muskelschmerzen oder selten auch kurze Ohnmachtsanfälle. Das kann die Fruchtbarkeitsbehandlung sehr unangenehm machen.

Vier Frauen erhielten Nasenspray mit Menotropin

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt vier unfruchtbare Frauen mit einem regulären Zyklus. Sie erhielten Nasenspray mit 3,75 IU (Internationale Einheiten) aufgelöstes Menotropin. Jede Frau erhielt zwei Sprays täglich. Die Wirkung wurde durch Ultraschall der Eierstöcke und Hormonwerte bestimmt.

Keine der Frauen berichteten von Nebenwirkungen an der Nase oder anderen bekannten Nebenwirkungen. Obwohl die Messung der Hormonwerte zeigte, dass FSH aufgenommen wurde, zeigten 3 der 4 Frauen bis Tag 13 kein Wachstum der Eizellen. 1 Teilnehmerinnen nahm das Medikament weiter und entwickelte einen dominanten Follikel an Tag 20 und hatte erhöhtes Östrogen, was auf eine gute Wirkung von FSH hindeutet.

Nebenwirkungen traten nicht auf – Wirkung jedoch unklar

Die Studie mit nur 4 Teilnehmerinnen kann sicher nur als Pilotprojekt gewertet werden und gibt nur eine geringe Aussagekraft über die Wirkung von Menotropin als Nasenspray. Es gibt bereits andere Hormonpräparate die als Nasenspray eingenommen werden, aber anders wirken. Die Studie gibt jedoch Hinweise, dass auch Menotropin als Nasenspray sicher angewendet werden kann. Falls sich das Nasenspray als wirksam herausstellen würde, könnte eine vereinfachte Behandlung durch den Hormonmix ermöglicht werden.

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