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Sport schützt das Herz nach einer Strahlentherapie

Original Titel:
Risk of cardiac disease after adjuvant radiation therapy among breast cancer survivors

DGP – Wenn sich Brustkrebspatientinnen nach einer Strahlentherapie ausreichend bewegen, scheinen sie nicht häufiger als Frauen aus der Allgemeinbevölkerung unter akuten Herzerkrankungen zu leiden. In weiteren Studien sollte nun ermittelt werden, wie viel Sport für den Schutz vor Herzerkrankungen notwendig ist. Bis dahin kann schon festgehalten werden: Sport tut Brustkrebspatientinnen gut.


Eine Strahlentherapie nach der Operation soll das Rückfallrisiko bei Brustkrebspatientinnen minimieren. Allerdings hat eine Strahlentherapie auch Nebenwirkungen, die u. a. das Herz betreffen können. Wissenschaftler untersuchten deshalb, ob sich das Risiko für Herzkrankheiten zwischen Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie erhalten haben und Frauen aus der Allgemeinbevölkerung unterscheidet und wenn ja, welche Faktoren Brustkrebspatientinnen womöglich schützen können.

Vergleich von Brustkrebspatientinnen mit Frauen ohne Krebs

Für die Studie wurden 1015 Frauen herangezogen, die mit 8120 Frauen aus der Allgemeinbevölkerung verglichen wurden. Die Frauen der beiden Gruppen wurden so angeglichen, dass sie sich in Hinblick auf Alter, Begleiterkrankungen und ehemaliges oder derzeitiges Rauchen nicht unterschieden.

Je sportlicher die Brustkrebspatientinnen waren, desto niedriger war ihr Risiko für Herzkrankheiten

Die Nachbeobachtungszeit betrug 6,1 ± 3,0 Jahre. Die Brustkrebspatientinnen mit Strahlentherapie waren nicht häufiger als die Frauen der Allgemeinbevölkerung von akuten Herzerkrankungen betroffen. Weiterführenden Analysen zeigten, dass dies aber nur der Fall war, wenn sich die Brustkrebspatientinnen regelmäßig bewegten. Denn Brustkrebspatientinnen, die eine Strahlentherapie erhalten hatten und nicht regelmäßig Sport betrieben, litten häufiger als Frauen der Allgemeinbevölkerung unter akuten Herzerkrankungen. Ebenso wurde ein höheres Risiko für akute Herzerkrankungen nach der Strahlentherapie gesehen, wenn die Brustkrebspatientinnen unter einer Behinderung litten.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass Frauen mit Brustkrebs nach einer Strahlentherapie ihr Risiko für akute Herzerkrankungen dem von Frauen aus der Allgemeinbevölkerung angleichen können, wenn sie sich ausreichend bewegen. Dies unterstreicht, wie wichtig es für Brustkrebspatientinnen ist, regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Weitere Studien werden nun benötigt, um diese Ergebnisse zu bestätigen und das Ausmaß an Bewegung zu bestimmen, welches für einen Schutz vor Herzerkrankungen benötigt wird.

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