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Querschnittsstudie zu psychischen Symptomen, Fatigue und Kognition: Was beeinflusst Ängste bei MS?

Original Titel:
Anxiety in multiple sclerosis is related to depressive symptoms and cognitive complaints.

Kurz & fundiert

  • Welche Faktoren tragen zu Ängsten bei MS bei?
  • Querschnittsstudie zu psychischen Symptomen, Fatigue und Kognition
  • Häufiger Zusammenhang mit psychischen und psychologischen Faktoren

 

DGP – Die Autoren der vorliegenden Querschnittsstudie sind der Meinung, dass Ängste bei MS, der Multiplen Sklerose, ein häufiges Symptom sind, welches mehr Beachtung im Rahmen der Behandlung finden sollte. Demnach stehen Ängste oft in Zusammenhang mit weiteren psychischen und psychologischen Faktoren und könnten von stärkerem sozialen Support und Förderung des Umgangs mit der Erkrankung („coping“) profitieren.


Patienten mit Multipler Sklerose (MS) können häufig unter Ängsten leiden. Welche Faktoren allerdings zu diesen Ängsten beitragen, untersuchten Forscher nun genauer. Dazu erfassten sie Querschnittsdaten von Betroffenen, um demographische, krankheitsbezogene und psychologische Faktoren und ihren Einfluss auf Ängste bei MS zu bestimmen.

Welche Faktoren tragen zu Ängsten bei?

Neben Symptomen wie Ängsten und Depressionen (hospital anxiety and depression scale, HADS-A bzw. HADS-D) wurden Fatigue (fatigue severity scale), kognitive Beschwerden und die Denkleistung abgefragt und ermittelt. Dazu wurden Tests wie der Wisconsin Kartensortier-Test, Wort-Assoziations-Tests und verschiedene andere klassische Kognitionstests eingesetzt.

Querschnittsstudie zu psychischen Symptomen, Fatigue und Kognition

Einschätzungen von 119 MS-Patienten wurden analysiert. 42 % der Patienten hatten klinisch signifikante Ängste, die auf der HADS-A-Skala Werte von mindestens 8 erreichten. Die Ängste korrelierten besonders mit depressiven Symptomen, Fatigue, kognitiven Beschwerden und der jeweiligen psychiatrischen Krankengeschichte. In einer gemeinsamen Analyse der Faktoren blieben aber nur depressive Symptome und Beschwerden mit Bezug auf die Denkleistung als signifikant mit Ängsten korrelierend bestehen.

Häufiger Zusammenhang mit psychischen und psychologischen Faktoren

Demnach sind Ängste, ein häufiges Symptom bei der MS, besonders im Zusammenhang mit psychischen und psychologischen Faktoren zu sehen. Grundlegend schließen die Autoren, dass langfristige Untersuchungen psychischer Symptome der MS zu wünschen wären und stärker auf sozialen Support und die Förderung von Strategien im Umgang mit der Grunderkrankung („Coping“) geachtet werden sollte.

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