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Therapietreue von COPD-Patienten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst

Original Titel:
Medication Compliance in COPD Patients

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler untersuchten die Therapietreue von 106 COPD-Patienten
  • Die meisten Patienten hielten sich nicht an den empfohlenen Therapieplan
  • Sowohl soziodemografische Faktoren (wie Alter, Geschlecht und Familienstand) als auch klinische Faktoren (wie Krankenhausaufenthalte, GOLD-Stadium, gestörter Schlaf und Einschränkungen im Alltag) beeinflussten die Adhärenz der Patienten

 

DGP – Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Studie fest, dass viele Patienten sich nicht an den empfohlenen Therapieplan hielten. Sie identifizierten Faktoren, die mit der Adhärenz der Patienten zusammenhingen. Dazu gehörten unter anderem das Geschlecht und Krankenhausaufenthalte.


Die Therapietreue ist bei der Behandlung von COPD das A und O. Denn nur, wenn die Medikamente wie empfohlen angewandt werden, können sie ihre volle Wirkung entfalten. In vielen Studien wurde jedoch beobachtet, dass sich viele Patienten nicht an den Therapieplan hielten und somit ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hatten. Wissenschaftler aus Polen wollten herausfinden, ob soziodemographische Faktoren und der Gesundheitsstatus mit der Adhärenz der Patienten zusammenhingen.

Wissenschaftler untersuchten die Adhärenz von COPD-Patienten

Für ihre Analyse sammelten die Wissenschaftler Daten von 106 Patienten, die aufgrund von COPD im Krankenhaus waren. 64 von ihnen waren Männer. Im Durchschnitt waren die Patienten 70 Jahre alt. Um die Adhärenz der Patienten zu erfassen, nutzten die Wissenschaftler die Adherence to Refills and Medications Scale (ARMS).

Die Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die mit der Adhärenz der Patienten zusammenhingen

Anhand der gesammelten Daten kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass 86 % der Patienten eine geringe Adhärenz zeigten. Bei 14 % war die Adhärenz hingegen gut. Im Vergleich zu Patienten mit einer hohen Adhärenz waren Patienten mit einer niedrigen Adhärenz häufiger älter, weiblich, alleinstehend und öfter und länger im Krankenhaus. Außerdem fühlten sich Patienten mit einer niedrigen Adhärenz häufiger schlecht, befanden sich in einem höheren GOLD-Stadium und ihre Schlafqualität und ihre täglichen Aktivitäten wurden stärker von der Erkrankung beeinträchtigt. Mit speziellen statistischen Analysen identifizierten die Wissenschaftler Risikofaktoren für eine niedrige Adhärenz. Zu diesen Faktoren zählten alleistehend zu sein (OR: 3,18), bereits häufiger als 8-mal im Krankenhaus gewesen zu sein (OR: 1,18) und Erfahrungen mit Einschränkungen bei alltäglich Aktivitäten gemacht zu haben (OR: 1,79). Das männliche Geschlecht (OR: 0,77) und ein Krankenhausaufenthalt von mehr als 21 Tagen (OR: 0,93) wirkten sich hingegen positiv auf die Adhärenz aus.

Viele COPD-Patienten hielten sich somit nicht an den empfohlenen Therapieplan. Soziodemografische Faktoren wie das Alter, das Geschlecht und der Familienstand sowie klinische Faktoren wie Krankenhausaufenthalte, das GOLD-Stadium, gestörter Schlaf und gestörte alltägliche Funktionen standen mit der Adhärenz im Zusammenhang.

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