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Gruppenbasiertes Unterstützungsprogramm hilft jungen Patientinnen, deren Eierstockfunktion unterdrückt wird

Original Titel:
Sexual health and rehabilitation after ovarian suppression treatment (SHARE-OS): a clinical intervention for young breast cancer survivors

DGPEin Gruppenprogramm, dass u. a. Übungen zur Körperwahrnehmung und Elemente der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie enthielt, erwies sich in dieser kleinen Studie als wirksam, um jungen Brustkrebspatientinnen zu helfen, bei denen die Funktion der Eierstöcke unterdrückt wurde, um eine Rückkehr der Krebserkrankung zu verhindern.


Jedes Jahr stehen Tausende junge Brustkrebspatientinnen vor der schwierigen Entscheidung, ob ihre Eierstockfunktion medikamentös unterdrückt werden soll. Da in den Eierstöcken die weiblichen Hormone produziert werden und diese bei hormonabhängigem Brustkrebs für das Krebswachstum mitverantwortlich sind, trägt die Unterdrückung der Eierstockfunktion durch eine verminderte Hormonproduktion dazu bei, dass das Risiko für eine Rückkehr vom Brustkrebs reduziert wird. Bei jungen Brustkrebspatientinnen führt die Unterdrückung der Eierstockfunktion allerdings dazu, dass sie abrupt und vorzeitig die Wechseljahre erreichen. Dies kann zu schweren und belastenden Nebenwirkungen führen. Sexuelle Funktionsstörungen zählen zu den besonders häufigen und leidvollen Nebenwirkungen bei einer Unterdrückung der Eierstockfunktion. Daten zeigen, dass sexuelle Funktionsstörungen, die nicht angemessen behandelt werden, in vielen Fällen ursächlich dafür sind, dass die Frauen die Behandlung abbrechen.

Kleine Studie untersuchte, wie wirksam ein Unterstützungsprogramm für Patientinnen ist, die unter sexuellen Funktionsstörungen nach einer Unterdrückung der Eierstockfunktion leiden

Wissenschaftler aus den USA untersuchten aus diesem Grund, ob ein spezielles Unterstützungsprogramm jungen Brustkrebsüberlebenden, die ihre Eierstockfunktion medikamentös unterdrücken lassen, beim Umgang mit sexuellen Funktionsstörungen und psychologischem Stress hilft.

20 junge Brustkrebspatientinnen wurden in die Studie eingeschlossen. Die Frauen nahmen an einer 4-stündigen Gruppensitzung teil, bei der sie über Wege, ihre sexuelle Gesundheit zurückzuerlangen, aufgeklärt wurden und Übungen zur Körperwahrnehmung absolvierten. Außerdem erlernten sie Fertigkeiten aus dem Gebiet der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie. Die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie kombiniert Elemente der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion mit Ansätzen und Übungen aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Einen Monat nach dieser Gruppensitzung erhielten alle Frauen einen Telefonanruf, bei dem die Erkenntnisse aus der Gruppensitzung aufgefrischt wurden.

Verbesserte sexuelle Funktion und weniger Ängste dank Unterstützungsprogramm

Zu Beginn der Studie sowie 2 Monate danach erfassten die Wissenschaftler, wie es um die sexuelle Funktion und den psychologischen Stress der Patientinnen bestellt war. Die Ergebnisse der Auswertung zeigten, dass sich die sexuelle Funktion der Frauen deutlich verbessert hatte. Ebenso wurden die Ängste der Frauen gemindert. Das Ausmaß dieser Verbesserungen bezeichneten die Wissenschaftler als moderat bis stark.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass ein gruppenbasiertes Unterstützungsprogramm wertvolle Unterstützung leisten könnte, um sexuelle Funktionsstörungen und psychologischen Stress von jungen Brustkrebspatientinnen zu mindern, deren Eierstockfunktion zur Reduzierung des Rückfallrisikos unterdrückt wird.

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