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Der Impfpass wird digital

Der Grundstein für den digitalen Impfpass ist gelegt. Als erstes medizinisches Informationsobjekt (MIO) wurde der Impfpass nun offiziell und fristgerecht vom Vorstand der KBV festgelegt und soll ab 2022 in der elektronischen Patientenakte (ePA) genutzt werden können.

Berlin, 10. Juli 2020 – „Damit kann der digitale Impfpass zu einer echten Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen. Denn durch die standardisierte Dokumentation der Inhalte werde es erst möglich, dass die Daten interaktiv und sektorenübergreifend genutzt und ausgetauscht werden – unabhängig davon, welches Softwaresystem der Arzt verwendet.

„Durch die Digitalisierung der Impfdaten können zudem hilfreiche Funktionen wie automatische Erinnerungen zur Erneuerung von Impfungen angeboten werden“, hob KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister hervor. Auch müsse keiner mehr seinen Impfausweis suchen. „Jeder hat ihn künftig dabei“, betonte er. Dies alles könne dazu beitragen, die Impfquoten in Deutschland zu verbessern.

„Das MIO Impfpass dient auch als Grundstein für zukünftige Apps, die es Patientinnen und Patienten erlauben werden, ihre Daten selbst digital einzusehen und zu verwalten“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Die Grundlage für solche Apps hat der Gesetzgeber mit dem vor einer Woche verabschiedeten Patientendaten-Schutzgesetz gelegt.

Mit der Festlegung des MIO Impfpass kommt die KBV der sektorenübergreifenden Standardisierung der Inhalte für die elektronische Patientenakte einen Schritt näher. In einem transparenten Verfahren, das mit der öffentlichen Kommentierung am 16. Januar begann und mit der Benehmensherstellung beteiligter Verbände am 16. Juni endete, definierte die KBV unter Einbindung vieler Experten einen Standard für die elektronische Übertragung und Speicherung von Impfdaten. Die KBV bekam zahlreiche hilfreiche Hinweise für die Erstellung des MIO Impfpass – 380 Kommentare von fast 50 Organisationen wurden abgegeben, bewertet und konnten größtenteils übernommen werden. Eine Übersicht aller Kommentare und Antworten wurde auf mio.kbv.de veröffentlicht.

Die elektronische Patientenakte soll ab 2022 die MIOs Impfpass, zahnärztliches Bonusheft, U-Heft und Mutterpass unterstützen können. Noch im Laufe dieses Jahres will die KBV die drei weiteren MIOs festlegen, sodass im Jahr 2021 die IT-Systeme im Gesundheitswesen die MIOs für die ePA umsetzen können.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Anhang als PDF und im Internet unter https://www.kbv.de/html/417.php.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):

Die KBV vertritt die politischen Interessen der über 175.000 an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist der Dachverband der 17 Kassen­ärztlichen Vereinigungen (KVen), die die ambulante medizinische Versorgung für 73 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozial­versicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der niedergelassenen Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Kranken­kassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen unter: www.kbv.de.

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