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Behandlung chronischer Darmentzündungen reduziert depressive Symptome

Original Titel:
Effects of standard treatments on depressive/anxiety symptoms in patients with inflammatory bowel disease: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 16 Studien durch
  • Die Standardbehandlung von CED reduzierte Depressionen, nicht aber Ängste – und zwar ohne begleitende psychologische Interventionen

 

DGP – Die Standardbehandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) schien bei Betroffenen auch depressive Symptome, nicht aber Ängste, zu lindern. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in einer Meta-Analyse mit 16 Studien.


Ängste und Depressionen sind bei chronisch Erkrankten keine Seltenheit – auch nicht bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Doch wie können diese gelindert werden? Wissenschaftler aus China führten einen systematischen Review und eine Meta-Analyse durch, in der sie untersuchten, ob die Standardbehandlung von CED neben den Krankheitssymptomen auch Ängste und Depressionen zu lindern vermag. Diese Behandlung umfasst klassischerweise antiinflammatorische Wirkstoffe.

Wissenschaftler schlossen 16 Studien in ihre Meta-Analyse ein

Die Wissenschaftler durchsuchten systematisch PubMed und Web of Science nach geeigneten Studien, die bis März 2020 veröffentlicht wurden. Sie fanden insgesamt 16 Studien, die ihren Ansprüchen genügten und in die Meta-Analyse eingeschlossen wurden.

Standardbehandlung reduzierte depressive Symptome bei entzündlichen Darmerkrankungen

Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich Depressionen signifikant reduzierten, wenn die Patienten die Standard-CED-Behandlung bekamen – und zwar ganz ohne psychologische Interventionen. Bezüglich Ängsten konnten die Wissenschaftler jedoch keine Unterschiede zwischen der Bewertung zu Beginn und der Bewertung zum Ende der Therapie feststellen.

Die Standardbehandlung von CED schien somit depressive Symptome bei CED-Patienten lindern zu können. Antiinflammatorische Therapie könnte somit bei entsprechenden Grunderkrankungen auch positiv auf die Depression einwirken. Die Autoren der Studie weisen jedoch darauf hin, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die hier dargestellten Ergebnisse zu bestätigen und zu analysieren.

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