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Analyse von EEG im Schlaf zuhause und Schlafempfinden bei Multipler Sklerose

Original Titel:
Better Objective Sleep Was Associated with Better Subjective Sleep and Physical Activity; Results from an Exploratory Study under Naturalistic Conditions among Persons with Multiple Sclerosis

Kurz & fundiert

  • Guter Schlaf bei Multipler Sklerose: Querschnittsstudie mit 16 MS-Patienten
  • Analyse von EEG im Schlaf zuhause und Schlafempfinden und Vergleich mit Schlafbeschwerden, Fatigue und Aktivität
  • Subjektiv besserer Schlaf ist auch objektiv besser und tritt besonders nach reichlich moderater Bewegung auf

 

DGP – Schlafprobleme bei der Multiplen Sklerose haben vielfältige Ursachen, sind aber häufig besonders unter Laborbedingungen untersucht. In einer Querschnittsstudie untersuchten Forscher Patienten mit MS in ihrer normalen Umgebung zuhause und ermittelten den Zusammenhang zwischen objektiv und subjektiv empfundenem Schlaf, Depression, körperlicher Aktivität und verschiedenen MS-bezogenen Faktoren. Die kleine Studie zeigte, dass bei der MS objektiv besserer Schlaf und subjektiv besser empfundener Schlaf miteinander korrelieren – und mit einem höheren Level an moderater körperlicher Aktivität einhergehen.


Menschen mit Multipler Sklerose (MS) klagen häufig über Schlafprobleme. Objektiv sind verschiedene Probleme auch im Schlaflabor messbar, weniger ist allerdings zu objektiven Schlafprozessen im Gehirn, etwa gemessen per Elektroenzephalogramm (EEG), im normalen Alltag zuhause bekannt.

In einer Querschnittsstudie untersuchten Forscher nun den Zusammenhang zwischen objektivem und subjektivem Schlaf, Depression, körperlicher Aktivität und verschiedenen MS-bezogenen Faktoren bei Patienten mit MS in ihrer normalen Umgebung.

Guter Schlaf bei Multipler Sklerose: Querschnittsstudie mit 16 MS-Patienten

Teilnehmer füllten einen Fragebogen zum subjektiv empfundenen Schlaf aus, in dem Symptome der Insomnie, des Restless Legs-Syndroms (RLS) und gestörter Atmung im Schlaf bestimmt wurden. Außerdem wurden die Tagesschläfrigkeit, eine subjektive Einschätzung der körperlichen Aktivität, Depression und MS-Faktoren wie Fatigue, EDSS und krankheitsmodifizierende Behandlungen ermittelt. Objektiv wurde der Schlaf mit einem mobilen EEG-Gerät unter natürlichen Bedingungen zuhause untersucht.

Analyse von EEG im Schlaf zuhause und Schlafempfinden und Vergleich mit Schlafbeschwerden, Fatigue und Aktivität

16 Patienten mit MS im durchschnittlichen Alter von 50,3 Jahren und mit einem medianen Behinderungsgrad (EDSS) von 5,5 nahmen an der Studie teil. Bessere objektive Schlafmuster waren mit geringeren Schlafbeschwerden (rs = -0,51), mit geringerer Tagesschläfrigkeit (rs = -0,43) und schwächerer RLS-Symptomatik (rs = -0,35) assoziiert. Schlafassoziierte Atemstörungen standen dagegen nicht mit den objektiv ermittelten Schlafmustern in Zusammenhang (rs = -0,17). Tieferer Schlaf war mit höherer, moderater körperlicher Aktivität assoziiert (rs = 0,56). Objektive Schlafparameter standen dagegen nicht mit anstrengender körperlicher Aktivität in Zusammenhang (rs < 0,25). Allgemein schienen allerdings moderate und anstrengende Bewegung mit einer geringeren RLS-Symptomatik assoziiert zu sein (rs = -0,43 bis -0,47).

Subjektiv besserer Schlaf ist auch objektiv besser und tritt besonders nach reichlich moderater Bewegung auf

Die Ergebnisse dieser kleinen Studie zum Schlaf von MS-Patienten unter natürlichen Bedingungen zuhause deutet somit an, dass objektiv besserer Schlaf mit subjektiv besser empfundenen Schlaf korreliert – und mit einem höheren Level an moderater körperlicher Aktivität.

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