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Diabetes und Bluthochdruck verschlechtern die Prognose von Darmkrebs-Patienten

Original Titel:
Impact of long-term antihypertensive and antidiabetic medications on the prognosis of post-surgical colorectal cancer: the Fujian prospective investigation of cancer (FIESTA) study

DGP – Das Sterberisiko von Darmkrebs-Patienten erhöhte sich, wenn sie zusätzlich unter Diabetes oder Bluthochdruck litten. Dies war das Ergebnis der vorliegenden Studie. Zumindest bei Diabetes konnte dieses erhöhte Risiko jedoch durch eine entsprechende Behandlung reduziert werden.


Patienten mit Darmkrebs leiden häufig auch unter hohem Blutdruck oder Diabetes. Doch wirken sich diese zusätzlichen Erkrankungen auf den Krankheitsverlauf von Darmkrebs-Patienten aus? Erhöhen diese Erkrankungen das Sterberisiko der Patienten? Und wenn ja, kann das Risiko wieder reduziert werden, wenn die Betroffenen schon seit langer Zeit Medikamenten gegen den Bluthochdruck bzw. Diabetes einnehmen? Diese Fragen stellten sich Wissenschaftler aus China.

Wissenschaftler untersuchten mehr als 700 Patienten, die eine Darmkrebs-Operation hinter sich hatten

Um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, untersuchten die Wissenschaftler 713 Patienten, die sich zwischen 2000 und 2008 aufgrund von Darmkrebs einer Operation unterzogen hatten. Die Patienten wurden bis Mitte 2017 begleitet. Die Patienten hatten sich weder einer Chemotherapie noch einer Strahlentherapie unterzogen. Es spielte für die Auswahl der Patienten keine Rolle, in welchem Stadium sich der Krebs befand. Eine Voraussetzung war jedoch, dass vollständige Daten in Bezug auf Bluthochdruck und Diabetes und eventuell deren Behandlungen verfügbar waren.

Darmkrebs-Patienten hatten eine schlechtere Prognose, wenn sie zusätzlich an Bluthochdruck litten

Auffällig war, dass die Darmkrebs-Patienten nachweislich länger lebten, wenn sie nicht zusätzlich an Bluthochdruck litten. Die Hälfte der Patienten ohne Bluthochdruck lebte nämlich auch knapp 16 Jahre nach der Operation noch, während die Hälfte der Patienten mit Bluthochdruck innerhalb von gut acht Jahren nach der Operation verstarb. Es machte den Anschein, als würden blutdrucksenkende Mittel die Prognose der Patienten verbessern. Dies war jedoch nur ein Trend. Statistische Analysen konnten nicht beweisen, dass blutdrucksenkenden Medikamente der Grund für das längere Überleben waren.

Auch eine zusätzliche Erkrankung an Diabetes erhöhte das Sterberisiko

Darmkrebs-Patienten mit Diabetes profitierten hingegen deutlich von einer Diabetes-Behandlung. Die Hälfte der Patienten, die Medikamente gegen Diabetes einnahmen, lebte nach der Operation noch länger als elf Jahre, während die Hälfte der unbehandelten Diabetes-Patienten mit Darmkrebs innerhalb von knapp sieben Jahren nach der Operation verstarben. Am besten war die Prognose jedoch bei den Patienten, die gar nicht erst an Diabetes erkrankt waren (mittlere Überlebenszeit von 14 Jahren).

Darmkrebs-Patienten, die zusätzlich an Bluthochdruck oder Diabetes litten, hatten somit ein höheres Sterberisiko. Dieses erhöhte Risiko könnte zumindest bei Diabetes reduziert werden, wenn dieser entsprechend behandelt wurde. Auch bei Bluthochdruck machte es den Anschein, als könnte sich eine Behandlung positiv auf die Lebenszeit der Patienten auswirken. Dieses Ergebnis war jedoch nicht eindeutig und muss in weiteren Studien geprüft werden. Wichtig ist in jedem Fall, Bluthochdruck und Diabetes bei der Behandlung von Darmkrebs nicht außer Acht zu lassen.

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