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Psoriasis und Psoriasis-Arthritis unterscheiden sich auf genetischer Ebene

Original Titel:
Cross-phenotype association mapping of the MHC identifies genetic variants that differentiate psoriatic arthritis from psoriasis

DGP – Die Abgrenzung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis fällt zu Beginn der Erkrankung meist recht schwer. Die Forscher haben jetzt verdeutlicht, welche unterschiedlichen genetischen Risikofaktoren es für die beiden Erkrankungen gibt.


Unsere Gene sind Träger unserer Erbinformationen und beeinflussen Prozesse in unserem Körper, verschiedene Verhaltensweisen und auch unsere Anfälligkeit für Krankheiten. Die Genvariante HLA-C*06:02 gilt als Hauptrisikogen für Psoriasis. Etwa 60 % aller Patienten sind Träger dieser Genvariante. Forscher haben jetzt untersucht wie sich Psoriasis und Psoriasis-Arthritis auf Ebene der Gene unterscheiden.

Gene codieren für Proteine

Gene sind aus einer bestimmten Abfolge von Aminosäuren aufgebaut. Die Aminosäurenabfolge dient als Code für die Herstellung von Proteinen, die an allen Vorgängen im Körper beteiligt sind. HLA-Gene (human leukocyte antigen) enthalten die Bauanleitung für kleine Proteine, die auf der Oberfläche von Zellen präsentiert werden. Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Immunsystems und tragen wesentlich dazu bei, dass die Immunzellen körpereigene von köperfremden Zellen unterscheiden können. Bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis gerät das Immunsystem außer Kontrolle, richtet sich auch gegen körpereigene Zellen und verursacht Entzündungen.

Psoriasis und Psoriasis-Arthritis haben genetische Unterschiede

Bei einigen Psoriasis-Patienten greifen die entzündlichen Prozesse von der Haut auch auf die Gelenke über – sie erkranken an Psoriasis-Arthritis. Eine Forschergruppe vom Arthritis Research UK Centre for Genetics and Genomics hat jetzt die Gene und Aminosäureabfolgen von Patienten mit Psoriasis (2808 Teilnehmer) und Psoriasis-Arthritis (1945 Teilnehmer) untereinander und mit einer gesunden Kontrollgruppe (8920 Teilnehmer) verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Genvariante HLA-C*06:02 mit einer frühen Psoriasiserkrankung assoziiert war. Es zeigte sich allerdings kein Zusammenhang zwischen HLA-C*06:02 und Psoriasis-Arthritis. Psoriasis-Arthritis war allerdings mit einer Änderung an Aminosäureposition 97 des HLA-B Gens verknüpft. Die gleiche Veränderung ist typisch bei anderen autoimmunbedingten Erkrankungen wie Morbus Bechterew, bei denen es zu Entzündungen der Wirbelgelenke kommt.

Die Abgrenzung von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis fällt zu Beginn der Erkrankung meist recht schwer. Die Forscher haben jetzt verdeutlicht, welche unterschiedlichen genetischen Risikofaktoren es für die beiden Erkrankungen gibt. Dabei bleibt jedoch zu beachten, dass ein Ausbruch der Erkrankung immer ein Zusammenspiel aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren darstellt.

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