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Weder Kaffee noch Tee beeinflussen das Risiko für Prostatakrebs

Original Titel:
Coffee and tea consumption and risk of prostate cancer in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition

DGP – Kaffee scheint bei Darmkrebs eine positive Wirkung zu haben. Bei Prostatakrebs ist dies jedoch nicht der Fall, wie die vorliegende Studie zeigte. Weder das Trinken von Kaffee noch das Trinken von Tee hatte Auswirkungen auf das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken oder an dieser Erkrankung zu sterben.


Bestimmte Lebensmittel können sich auf das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, auswirken. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass zuckergesüßte Getränke das Prostatakrebs-Risiko erhöhten (Studie von Miles und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift The British journal of nutrition veröffentlicht). Doch wie sieht das mit Tee und Kaffee aus? Bezüglich Darmkrebs konnte bereits in Studien gezeigt werden, dass sich Kaffeetrinken positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken kann. Personen, die mehr Kaffee tranken, hatten ein geringeres Risiko, an Darmkrebs zu sterben (Studie von Hu und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Gastroenterology veröffentlicht). Doch gilt das auch für Prostatakrebs? Dieser Frage ging ein großes internationales Forscherteam mit 47 Wissenschaftlern aus 12 verschiedenen Ländern – darunter auch Deutschland – nach.

Wissenschaftler befragten mehr als 140000 Männer nach ihrem Kaffee- und Teekonsum

Die Wissenschaftler sammelten Daten von 142196 Männern. Diese füllten zu Beginn der Studie spezielle Fragebögen aus, in denen sie angaben, wie häufig und wie viel Kaffee (koffeinhaltig oder entkoffeiniert) und Tee sie tranken. Die Männer wurden 14 Jahre lang begleitet.

Das Trinken von Kaffee hatte keinen Einfluss auf das Prostatakrebs-Risiko

Während des Studienzeitraumes erkrankten 7036 Männer an Prostatakrebs. Im Mittel tranken sie Männer täglich 375 ml Kaffee und 106 ml Tee. Wurden die Männer, die am meisten Kaffee tranken (im Mittel 855 ml am Tag) mit den Männern verglichen, die am wenigsten Kaffee tranken (im Mittel 103 ml am Tag), konnten keine Unterschiede bezüglich des Prosatatkrebs-Risikos festgestellt werden. Und auch das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, schien unabhängig vom Kaffeekonsum zu sein. Auch wenn spezielle Prostatakrebs-Stadien oder die Aggressivität des Prostatakrebses betrachtet wurde, hatte weder der gesamte Kaffeekonsum noch speziell das Trinken von koffeinhaltigem Kaffee bzw. entkoffeiniertem Kaffee einen Einfluss auf das Risiko.

Auch Tee wirkte sich nicht auf das Risiko für Prostatakrebs aus

Ähnlich verhielt es sich mit Tee. Auch hier konnten keine Unterschiede im Prostatakrebs-Risiko zwischen Männern, die sehr viel Tee tranken (im Mittel 450 ml am Tag), und Männern, die sich diesbezüglich eher zurückhielten (im Mittel 12 ml am Tag), festgestellt werden. Dies galt ebenso für das Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, und für spezielle Prostatakrebs-Stadien.

Weder Kaffee noch Tee schien sich somit in irgendeiner Weise auf das Prostatakrebs-Risiko auszuwirken.

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