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Therapieuntreue bei COPD: Häufigkeit und Gründe

Original Titel:
Self-reported reasons for treatment nonadherence in chronic obstructive pulmonary disease (COPD) patients: a 24-week prospective cohort study in China

 
Kurz & fundiert
  • Wissenschaftler befragten 1233 COPD-Patienten zu ihrer Therapieadhärenz
  • Sie stellten fest, dass diese im Laufe der Zeit abnahm
  • Gründe für die Therapieuntreue waren:
    • Erreichen einer Remission
    • wirtschaftliche Faktoren
    • geringe Wirksamkeit der Therapie

  DGP – Eine Befragung von 1 233 COPD-Patienten ergab, dass die Therapieadhärenz mit der Zeit abnahm. Gründe für die Therapieuntreue waren unter anderem das Erreichen einer Remission, wirtschaftliche Faktoren und eine geringe Wirksamkeit der Therapie.
Nur wenn die Medikamente wie empfohlen angewandt werden, können sie ihre gewünschte Wirkung entfalten. Gerade bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) spielt die Therapieadhärenz eine entscheidende Rolle. Wissenschaftler aus China untersuchten die Adhärenz und die Gründe für Therapieuntreue bei Patienten mit COPD. Wissenschaftler befragten COPD-Patienten zu ihrer Adhärenz Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 1 233 COPD-Patienten (durchschnittlich 62 Jahre alt). 929 von ihnen erhielten erst kürzlich die Diagnose. Die Patienten wurden zu verschiedenen Zeitpunkten per Telefon zu ihrer Adhärenz befragt. Zudem sammelten die Wissenschaftler detaillierte Informationen zu Verschreibungen und Gebrauch von COPD-Medikamenten. Die Nachbeobachtungszeit betrug 24 Wochen. Die Adhärenz nahm im Laufe der Zeit ab Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Adhärenz der Patienten nach 4 Wochen bei 74,65 %, nach 12 Wochen bei 49,63 % und nach 24 bei 33,61 % lag. Statistische Analysen ergaben, dass Frauen, Patienten, die erst kürzlich die Diagnose erhalten hatten, Patienten mit niedrigen GOLD-Stadium und Patienten mit weniger Verabreichungswegen weniger adhärent waren. Am häufigsten wurden die Patienten therapieuntreu, weil sie eine Remission erreicht hatten (27,2 %). Weitere Gründe waren wirtschaftliche Faktoren (21,5 %) oder geringe Wirksamkeit (21,1 %). Therapieuntreue war bei COPD-Patienten somit keine Seltenheit. Sowohl das Geschlecht, die Krankheitsdauer, das GOLD-Stadium und die Verabreichungswege spielten hier eine Rolle.

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