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Vergleich von 3 Basalinsulinen bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes

Original Titel:
Comparative effectiveness and harms of long-acting insulins for type 1 and type 2 diabetes: A systematic review and meta-analysis

DGP – Eine große Analyse amerikanischer Wissenschaftler zeigte, dass sich die drei langwirksamen Insuline Insulin degludec, Insulin detemir und Insulin glargin nicht in ihrer Auswirkung auf den Langzeitblutzuckerwert von Diabetes-Patienten unterschieden. Insulin degludec führte seltener zu Unterzuckerungen als Insulin glargin und Insulin detemir zu einer geringeren Gewichtszunahme als die anderen beiden Insuline. Insulin glargin bedingte seltener einen Studienabbruch als Insulin detemir.


Patienten mit Typ-1-Diabetes sind täglich und ihr Leben lang auf das Medikament Insulin angewiesen. Insulin ist ein Hormon, welches ermöglicht, dass der Zucker aus dem Blut heraus in die Körperzellen aufgenommen wird, wo er verbraucht wird. Für Patienten mit Typ-2-Diabetes gibt es zahlreiche Medikamente, die zur Behandlung eingesetzt werden können, darunter auch Insulin.

Wissenschaftler aus den USA verglichen in ihrer Studie drei verschiedene langwirksame Insulinanaloga. Insulinanaloga werden mit biotechnologischen Methoden hergestellt – sie sind dem Humaninsulin sehr ähnlich, weisen aber kleine Unterschiede in der Struktur ihrer Moleküle auf. Langwirksame Insulinanaloga decken den Grundbedarf mit Insulin – dieser wird Basalbedarf genannt. Die Wissenschaftler interessierte, wie die Insulinanaloga bei Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes wirkten und ob sie unterschiedlich sicher waren. Bei den drei langwirksamen Insulinanaloga, die untersucht wurden, handelte es sich um Insulin degludec, Insulin detemir und Insulin glargin.

Die amerikanischen Wissenschaftler konnten 70 Studien zu dieser Fragestellung finden, die sie dann zusammenfassend auswerteten. Die Studien umfassten Kinder und Erwachsene mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes.

Ähnliche Wirkung der Insuline auf den Langzeitblutzuckerwert, aber Unterschiede im Hinblick auf Unterzuckerungen, Gewichtszunahme und Studienabbrüche

Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass alle drei Insuline eine ähnliche Auswirkung auf den Langzeitblutzuckerwert (auch bekannt als HbA1c-Wert) der Diabetes-Patienten hatten. Der Langzeitblutzuckerwert ist eine wichtige Größe, um die Blutzuckereinstellung eines Diabetes-Patienten einzuschätzen. Unterzuckerungen traten seltener unter Behandlung mit Insulin degludec im Vergleich zu Insulin glargin auf. Dies galt auch für nächtliche Unterzuckerungen bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes-Patienten und schweren Unterzuckungen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Im Vergleich zu einer Behandlung mit Insulin glargin führte eine Therapie mit Insulin detemir häufiger dazu, dass die Patienten die Studie aufgrund von Nebenwirkungen abbrachen. Erwachsene, die mit Insulin detemir behandelt wurden, nahmen ca. 1 kg weniger an Gewicht zu als mit Insulin degludec (Typ-1-Diabetes) oder Insulin glargin (Typ-2-Diabetes) behandelte Patienten.

Die Ergebnisse dieser Auswertung von 70 Studien zeigen, dass die drei langwirksamen Insulinanaloga Insulin degludec, Insulin detemir und Insulin glargin einen ähnlichen Effekt auf den Langzeitblutzuckerwert von Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes hatten. Die Insuline unterschieden sich aber dahingehend, wie häufig sie zu Unterzuckerungen, Studienabbrüchen oder zu einer Gewichtszunahme führten.

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