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Verschiedene Methoden der minimalinvasiven Operation – Können auch ältere Patienten mit nur einem schlüssellochgroßen Einschnitt operiert werden?

Original Titel:
Safety and Feasibility of Single-port Surgery for Colon Cancer in Octogenarians

DGP – Darmtumore können durch verschiedene Operationsmethoden entfernen werden. Eine Methode ist das minimalinvasive Verfahren, bei dem nur kleine Hautschnitte nötig sind. Das minimalinvasive Verfahren gibt es in verschiedenen Variationen, je nachdem wie viele Schnitte gemacht werden. Die vorliegende Studie zeigte, dass sich die Variation mit nur einem Einschnitt für über 80-jährige Patienten genauso gut eignete wie die Variation mit mehreren Einschnitten.


Um einen Darmkrebs operativ zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei der offenen Operation wird der Bauchraum mit einem Längsschnitt geöffnet. Eine neuere Operationsmethode, bei der der körperliche Eingriff geringer ist, ist die minimalinvasive Methode, die sogenannte laparoskopische Operation. Hier verschafft sich der Operateur durch mehrere schlüssellochgroße Einschnitte Zugang zum Darm. Doch auch diese Methode wurde bereits verfeinert, um ein besseres kosmetisches Ergebnis und einen geringeren körperlichen Eingriff zu erreichen. Das Ergebnis dieser Weiterentwicklung nennt sich Single-Port-Technik. Bei dieser Technik wird nur ein einziger Zugang in der Nabelgrube verwendet. Wunden und Narben können somit auf ein Minimum reduziert werden. Dass sich eine klassische laparoskopische Operation auch für ältere Patienten (über 60-Jährige) eignet, konnte bereits in einer erst kürzlich veröffentlichten Studie gezeigt werden (Studie von Khalilov und Kollegen, 2018 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Khirurgiia veröffentlicht). Doch gilt das auch für die laparoskopische Operation mit nur einem Einschnitt, der sogenannten Single-Port-Technik?

Forscher sammelten Daten von über 80-jährigen Darmkrebs-Patienten

Um dies herauszufinden, untersuchten Forscher aus Osaka (Japan) 126 Darmkrebs-Patienten, die älter als 80 Jahre alt waren und sich aufgrund der Erkrankung zwischen 2008 und 2014 einer minimalinvasiven Operation unterzogen haben. 86 Patienten wurden mit der Single-Port-Technik operiert, während bei 40 Patienten mehrere Einschnitte gemacht wurden (Multi-Port-Technik). Die Wissenschaftler verglichen das Operationsergebnis und den Krankheitsverlauf dieser beiden Patientengruppen miteinander.

Der Krankheitsverlauf war unabhängig von der angewandten Operationstechnik

Der Vergleich zwischen den beiden Operationsmethoden machte deutlich, dass die Single-Port-Technik mit einem kürzeren Krankenhausaufenthalt verbunden war. Patienten, die mit dieser Technik operiert wurden, konnten somit nach der Operation das Krankenhaus schneller wieder verlassen als die Patienten, bei denen die herkömmliche laparoskopische Operation durchgeführt wurde. Was den Krankheitsverlauf anging, so schien dieser nicht von der gewählten Operationsmethode abhängig zu sein. Weder die allgemeine 5-Jahres-Überlebensrate noch die krebsspezifische 5-Jahres-Überlebensrate unterschied sich zwischen den beiden Patientengruppen. Das gleiche galt auch für das 3-Jahre-krankheitsfreie Überleben.

Die Single-Port-Technik schien sich somit für über 80-Jährige genauso gut für die Behandlung von Darmkrebs zu eignen wie die Operation mit mehreren Einschnitten.

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