Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Patientendaten in Taiwan zeigen häufiger hohen Blutdruck bei depressiven Männern

Original Titel:
Gender Disparity in the Risk of Hypertension in Subjects With Major Depressive Disorder

DGP – Ein Vergleich von nationalen Patientendaten in Taiwan zeigte ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck bei Männern mit Depression. Bei Frauen lag dagegen kein höheres Risiko für erhöhten Blutdruck vor, wenn sie auch unter Depression litten. Da hoher Blutdruck ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von Folgeerkrankungen von Herz und Kreislauf ist, sollte also speziell bei Männern mit Depression stärker auf den Blutdruck geachtet und entsprechend Vorsorge betrieben werden.


Zusammenhänge zwischen Depression und Herz-Kreislauferkrankungen werden immer wieder berichtet. Ob dies aber Männer und Frauen unterschiedlich betrifft, steht noch in Frage. Ebenso war auch unklar, ob eine der möglichen Ursachen für Schädigungen des Herzens, ein erhöhter Blutdruck, mit der Depression in Zusammenhang stehen könnte. Ziel der Studie von Forschern in Taiwan war es nun zu untersuchen, ob Depression (unipolar) das Risiko für Bluthochdruck erhöht.

Depression und Bluthochdruck – wen betrifft beides?

Dazu nutzten die Experten Patientendaten von einer nationalen Krankenversicherungsdatenbank. Insgesamt wurden 743 114 Patienten in ambulanter Betreuung in die Studie aufgenommen. Die Daten wurden nach Begleiterkrankungen, Alter und Krankenhaus verglichen.

Vergleich von nationalen Patientendaten in Taiwan

Es zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck bei Männern mit Depression. Bei Frauen lag dagegen kein höheres Risiko für erhöhten Blutdruck vor, wenn sie auch unter Depression litten. Mit einem speziellen Analyseverfahren ermittelten die Forscher 27 988 Patienten mit Bluthochdruck und 27 988 Patienten ohne Bluthochdruck für eine gezieltere Fall-Kontroll-Untersuchung. In dieser Analyse zeigte sich, dass Frauen mit Depression ein niedrigeres Risiko für Bluthochdruck hatten als andere Frauen. Bei Männern dagegen zeigte sich ein anderes Bild: das Risiko für Bluthochdruck war mit und ohne Depressionserkrankung im Vergleich zu dem von Frauen erhöht und stieg in Zusammenhang mit verschiedenen weiteren Faktoren (z. B. höheres Alter) an. Zudem erhöhte die Einnahme von Antidepressiva das Risiko für Bluthochdruck.

Depressive Männer leiden häufiger an zu hohem Blutdruck

Die Forscher fanden demnach geschlechtsabhängige Unterschiede im Risiko, an Bluthochdruck zusätzlich zur Depression zu leiden. Besonders Männer mit Depression, die auch noch Antidepressiva einnahmen, hatten ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck. Da hoher Blutdruck ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von Folgeerkrankungen von Herz und Kreislauf ist, sollte also speziell bei Männern mit Depression stärker auf den Blutdruck geachtet und entsprechend Vorsorge betrieben werden.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom