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Bor-haltige Salbe bessert Psoriasis auch an empfindlichen Hautstellen

Original Titel:
Crisaborole 2% ointment for the treatment of intertriginous, anogenital, and facial psoriasis: a double-blind, randomized, vehicle-controlled trial

DGPWissenschaftler aus den USA untersuchten in ihrer Studie eine Crisaborol-Salbe, die sie bei Psoriasis-Patienten mit Erkrankungsherden in z. B. Gesicht, Genitalbereich oder den Achselhöhlen einsetzten. Nach 8 Wochen Behandlung war die Haut bei 71 % der Patienten, die die Salbe nutzen, so stark verbessert, dass keine Hautläsionen mehr nachweisbar waren.


Ziel der Psoriasis-Behandlung ist es, entzündete Hautstellen unter Kontrolle zu bekommen. Bei milderen Formen der Psoriasis kommen dazu häufig Cremes, Gels, Lösungen, Salben und Lotionen zum Einsatz. Allerdings sind manche Stellen am Körper schwer zu erreichen oder besonders empfindlich. Dazu zählen das z. B. das Gesicht, die Region rund um After und Genitalbereich (wird als anogenitaler Bereich bezeichnet) und Bereiche der Haut, die gegenüberliegen und häufig oder laufend miteinander in Berührung bekommen. Beispiele für diese Bereiche, die sogenannten intertriginösen Bereiche, sind z. B. die Gesäßfalte, die Achselhöhle, der Bereich unter der weiblichen Brust oder die Kniekehle.

Hilft eine Crisaborol-Salbe Psoriasis-Patienten, bei denen empfindliche Hautstellen betroffen sind?

Ein Wissenschaftlerteam aus New York in den USA untersuchte nun, ob eine Psoriasis-Erkrankung, die das Gesicht, den anogenitalen oder intertrigniösen Bereich betrifft, mit einer Crisaborol-Salbe (2 %) behandelt werden kann. Crisaborol enthält Bor und dringt deshalb besonders gut in die Haut ein. In der Haut hemmt Crisaborol ein bestimmtes Enzym, die Phosphodiesterase 4 (PDE4), welche eine Rolle bei der Entzündung spielt, die der Haut zu schaffen macht. Eine Hemmung von PDE-4 durch Crisaborol wirkt antientzündlich.

Die Wissenschaftler gewannen 21 Psoriasis-Patienten für ihre Studie. Für 4 Wochen lang wurden 14 Personen zweimal täglich mit Crisaborol (2 %) behandelt. Die restlichen 7 Personen erhielten stattdessen eine Salbe ohne den Wirkstoff Crisaborol. Im Anschluss an die ersten 4 Wochen erfolgte eine zweite 4-wöchige Behandlungsphase, bei der die Studie derart verändert wurde, dass sowohl Patienten und Ärzte wussten, wer welche Behandlung bekam.

Crisaborol-Salbe minderte wirksam die Hautläsionen

Nach den ersten 4 Wochen zeigten sich bereits deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Bei der Crisaborol-Gruppe stellten die Wissenschaftler eine Verbesserung der Hautläsionen um 66 % fest, bei der Kontroll-Gruppe hingegen nur um 9 %. In der 4-wöchigen Anschlussphase besserten sich die Hautläsionen der Personen aus der Crisaborol-Gruppe weiter (81 % Verbesserung nach Woche 8). 71 % Patienten aus der Crisaborol-Gruppe wiesen am Ende der Studie keine Hautläsionen mehr auf. Die Anwendung der Crisaborol-Salbe war nebenwirkungsfrei.

Schlussfolgernd zeigten die Ergebnisse dieser kleinen Studie, dass Psoriasis-Patienten, bei denen Gesicht, anogenitale oder intertriginöse Hautbereiche von der Krankheit betroffen waren, sicher und gut mit einer Crisaborol-Salbe geholfen wurde. In den USA ist die Salbe bei Neurodermitis zugelassen.

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