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Die operative Unterstützung des Gewichtsverlusts senkt bei stark übergewichtigen Personen das Risiko für Schuppenflechte

Original Titel:
Bariatric Surgery and the Incidence of Psoriasis and Psoriatic Arthritis in the Swedish Obese Subjects Study

DGP – Diese neuen Studienergebnisse bestätigen vorhandene Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, dass operative Maßnahmen zur Erleichterung eines Gewichtsverlusts das Risiko für die Entwicklung einer Psoriasis senken können. Für die Patienten bleibt festzuhalten, dass ein Gewichtsverlust vermutlich einen deutlich mindernden Effekt auf das Risiko für eine Schuppenflechte hat.


Zwischen den beiden Krankheiten Adipositas (starkes Übergewicht mit einem Body Mass Index (BMI) von ≥ 30) und Psoriasis (Schuppenflechte) besteht eine enge Verbindung. Studien zeigen, dass eine Gewichtsabnahme bei adipösen Personen die Symptome einer Psoriasis verringern kann und wiederum eine Psoriasis besonders dann häufig auftritt, wenn eine Personen starkes Übergewicht aufweist. Eine Gewichtsabnahme ist allerdings für die betroffenen Patienten ein oftmals nur schwer zu erreichendes Ziel. Unterstützung können operative Eingriffe am Magen-Darm-Trakt liefern, sogenannte bariatrische Operationen, die einen Gewichtverlust erleichtern können. Zu den bariatrischen Operationen zählen z. B. ein Magenband, ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen. Bariatrische Operation können allerdings nur unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden und sind auch mit einer Reihe von Nebenwirkungen verbunden.

Eine bariatrische Operation kann die Gewichtsabnahme unterstützen

Eine von dänischen Forschern durchgeführte Studie (die auch bereits im DeutschenGesundheitsPortal für Sie beschrieben wurde – Studie von Egeberg und Kollegen; 2017 in der Fachzeitschrift JAMA Surgery veröffentlicht) zeigte, dass ein Magenbypass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Psoriasis und einer Psoriasis-Arthritis (chronische Gelenkentzündung, die im Zusammenhang mit einer Psoriasis auftritt) bei adipösen Menschen deutlich reduzierte. Bei Patienten, die anstelle des Magenbypasses ein Magenband erhalten hatten, konnte das Risiko für Psoriasis hingegen nicht gesenkt werden.

Forscher aus Schweden und Finnland griffen diese Forschungsfrage nun erneut auf und untersuchten schwedische Personen mit Adipositas und verglichen bei diesen die Auswirkung von bariatrischen Operationen im Vergleich mit der Standardbehandlung auf das Risiko für die Entstehung einer Psoriasis und einer Psoriasis-Arthritis. Zu den von den Forschern untersuchten bariatrischen Operationen zählten Magenband, Magenbypass und Gastroplastiken.

Patienten, die eine bariatrische Operation erhalten hatten, hatten ein geringeres Risiko, an Psoriasis zu erkranken

Die Forscher schlossen 1991 Patienten ein, die eine bariatrische Operation erhalten hatten, ebenso wie 2018 Kontrollpersonen, bei der keine solche Operation durchgeführt wurde. Alle Patienten litten zu Studienbeginn weder an Psoriasis noch an Psoriasis-Arthritis. Die Forscher beobachteten die Patienten über eine Dauer von 26 Jahren. Es zeigte sich, dass Patienten, die eine bariatrische Operation erhalten hatten, zu 35 % weniger an Psoriasis erkrankten als die Kontrollgruppe ohne Operation. Ein höheres Risiko für Psoriasis konnte im Allgemeinen dann gesehen werden, wenn die Patienten rauchten und bereits eine längere Zeit lang unter Adipositas litten. Interessanterweise konnten in dieser Studie (im Gegensatz zu der oben erwähnten Studie von Egeberg und Kollegen) keine Unterschiede im Psoriasis-Risiko je nach dem eingesetzten bariatrischen Verfahren (Magenband, Magenbypass oder Gastroplastiken) gesehen werden. Außerdem wiesen die Patienten mit bariatrischer Operation in dieser Studie keine Vorteile hinsichtlich des Risikos für eine Psoriasis-Arthritis auf.

Das Operationsverfahren hatte keinen Einfluss auf das Risiko

Diese neuen Studienergebnisse bestätigen vorhandene Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, dass operative Maßnahmen zur Erleichterung eines Gewichtsverlusts das Risiko für die Entwicklung einer Psoriasis senken können. Aufgrund unterschiedlicher Ergebnisse bleibt unklar, ob eine Operationstechnik der anderen überlegen ist. Für die Patienten bleibt festzuhalten, dass ein Gewichtsverlust vermutlich einen deutlich mindernden Effekt auf das Risiko für eine Schuppenflechte hat.

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