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Softdrinks und Säfte – erhöhtes Brustkrebsrisiko?

Original Titel:
Sugary drink consumption and risk of cancer: results from NutriNet-Santé prospective cohort

DGP – Wissenschaftler aus Frankreich zeigten mit ihrer Analyse von mehr als 100 000 Personen, dass zuckerhaltige Getränke das Krebsrisiko und speziell auch das Brustkrebsrisiko erhöhen könnten. Auch Säfte schnitten in der Analyse der Wissenschaftler nicht gut ab.


Zuckergesüßte Getränke haben keinen guten Ruf. Sie stehen unter anderem im Verdacht, das Risiko für Übergewicht und Diabetes zu erhöhen. Haben zuckergesüßte Getränke auch einen Einfluss auf das Krebsrisiko? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus Frankreich in ihrer Studie nach. Neben zuckergesüßten Getränken wie Cola, Sprite und Co. untersuchten die Wissenschaftler ebenso, ob Säfte und süßstoffhaltige Getränke einen Einfluss auf das Krebsrisiko haben.

Für ihre Auswertung griffen die Wissenschaftler auf die Daten von mehr als 100 000 Personen zurück (101 257 Studienteilnehmer). Alle Studienteilnehmer waren erwachsen. Mithilfe von wiederholten Ernährungsprotokollen erfassten die Wissenschaftler, wie häufig die Teilnehmer zuckerhaltige Getränke und mit Süßstoffen gesüßte Getränke verzehrten. Zu den zuckerhaltigen Getränken zählten mit Zucker gesüßte Getränke (z. B. Cola, auch als Softdrinks bekannt) und Säfte. Bei den Säften wurden nur Säfte ohne Zuckersatz betrachtet, d. h. der Zucker stammte zu 100 % aus der jeweils verwendeten Frucht/ den verwendeten Früchten. Die Wissenschaftler ermittelten dann, ob der Konsum dieser Getränke mit dem Krebsrisiko allgemein und dem Risiko für Brust-, Prostata- oder Darmkrebs im Zusammenhang stand.

Zuckerhaltige Getränke und Säfte schnitten nicht gut ab und standen mit erhöhtem Krebsrisiko im Zusammenhang

Die Analyseergebnisse zeigten, dass sich ein Anstieg im Verzehr von zuckerhaltigen Getränken um 100 ml/Tag ungünstig auf das Krebsrisiko allgemein und auf das Brustkrebsrisiko auswirkte. Hinsichtlich des Darm- oder Prostatakrebsrisikos wurde kein solcher Zusammenhang gesehen. Der Verzehr von süßstoffhaltigen Getränken wiederum erhöhte weder das Krebsrisiko allgemein noch das Risiko für Brust-, Prostata- oder Darmkrebs. Weitergehende Analysen zeigten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Säften (pro Anstieg um 100 ml/Tag) und einem erhöhten allgemeinen Krebsrisiko bestand.

Zuckerhaltige Getränke waren diesen Studienergebnissen zufolge mit einem erhöhten Krebs- und Brustkrebsrisiko assoziiert. Auch Säfte (alleine betrachtet) schnitten nicht gut ab und schienen einen negativen Einfluss auf das Krebsrisiko zu haben. Es gilt nun abzuwarten, ob weitere Studien die hier gesehen Ergebnisse stützen. Da zuckerhaltige Getränke in westlichen Ländern viel verzehrt werden, könnte es möglich sein, durch einen verminderten Verzehr von zuckerhaltigen Getränken das Krebsrisiko der Bevölkerung zu verringern.

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