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Zusätzliche Insulinbehandlung schützt vor diabetesbedingten Augenerkrankungen

Original Titel:
Effect of basal insulin supplement therapy on diabetic retinopathy in short-duration type 2 diabetes: a one-year randomized parallel-group trial

DGPErgebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass Typ-2-Diabetes-Patienten, die zusätzlich zu ihren Diabetes-Tabletten mit Insulinspritzen behandelt werden, von dieser Behandlung profitieren könnten, indem sie weniger häufig diabetesbedingte Augenerkrankungen erleiden.


Diabetes-Patienten müssen regelmäßig ihre Augen überprüfen lassen. Denn leider ist es keine Seltenheit, dass die Diabetes-Erkrankung zu Folgeschäden an den Augen führt, den sogenannten diabetesbedingten Augenerkrankungen. Chinesische Wissenschaftler führten nun eine Analyse durch, bei der eine Behandlung mit Diabetes-Tabletten (= orale Diabetesmedikamenten) einer Behandlung mit oralen Diabetesmedikamenten und zusätzlichem Basalinsulin (Basalinsulin deckt den Grundbedarf eines Menschen an Insulin) gegenübergestellt wurde. Ein Therapieschema, bei dem Ärzte zusätzlich zu den Diabetes-Tabletten Spritzen mit Basalinsulin verordnen, bezeichnet man als basal unterstützte Therapie (BOT). Ziel der Wissenschaftler war es, herauszufinden, ob eine der beiden Behandlungsmöglichkeiten besser als die andere in Bezug auf die Entstehung von diabetesbedingten Augenerkrankungen abschnitt.

An der Studie nahmen 290 Typ-2-Diabetes-Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren teil, die höchstens seit 5 Jahren an Diabetes litten. Die Patienten wurden zufällig auf eine von zwei Gruppen aufgeteilt – eine Gruppe bekam Tabletten (Tabletten-Gruppe), die andere die Tabletten plus Insulinspritzen mit Basalinsulin (BOT-Gruppe).

Über 12 Monate betrachtet hatten die Typ-2-Diabetes-Patienten mehr Vorteile von der zusätzlichen Insulinbehandlung

Die Ergebnisse zeigten, dass weniger Patienten aus der BOT-Gruppe als aus der Tabletten-Gruppe an diabetesbedingten Augenerkrankungen erkrankten.

Während die Patienten aus der Tabletten-Gruppe nach 3 Monaten niedrigere Blutzuckerwerte aufwiesen als die Patienten aus der BOT-Gruppe, änderte sich dieses Bild nach 6 und 12 Monaten: denn zu diesen Zeitpunkten profitierten die Patienten aus der BOT-Gruppe von niedrigeren Blutzuckerwerten.

Ähnliches zeigte sich, wenn die Wissenschaftler die Entwicklung des Langzeitblutzuckerwerts betrachteten: ein Absinken des Langzeitblutzuckerwerts auf Normalwerte erreichten nach 3 Monaten mehr Patienten aus der Tabletten-Gruppe, nach 6 Monaten war der Anteil ähnlich und nach 12 Monaten wiesen mehr Patienten aus der BOT-Gruppe ein Absinken des Langzeitblutzuckerwerts auf Normalwerte auf.

Langfristig führte die zusätzliche Insulin-Behandlung somit seltener zu diabetesbedingten Augenerkrankungen und bedingte bessere Blutzucker- und Langzeitblutzuckerwerte. Die Wissenschaftler resümierten, dass die Absenkung des Blutzuckers durch die zusätzliche Insulin-Behandlung effektiver, stabiler und vollständiger war.

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