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Welche Faktoren beeinflussen, dass Patientinnen wieder normal arbeiten gehen können?

Original Titel:
Return to work after breast cancer: The role of treatment-related side effects and potential impact on quality of life

DGP Deutsche Wissenschaftler aus Heidelberg untersuchten, welche Faktoren eine Rolle dabei spielen, dass Brustkrebspatientinnen nach überstandener Erkrankung nicht wieder wie gewohnt arbeiten gehen können. Es zeigte sich, dass u. a. chronische Erschöpfung und Symptome an den Armen die Arbeitsfähigkeit einschränkten. Frauen, die nach der Brustkrebserkrankung nicht wieder arbeiten gehen konnten, hatten eine verminderte Lebensqualität.


Welche Rolle spielen Nebenwirkungen der Krebsbehandlung dabei, ob Brustkrebspatientinnen nach überstandener Krankheit wieder ihrer Arbeit nachgehen können? Und wie wirkt sich dies auf die Lebensqualität der Patientinnen aus? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Wissenschaftler des deutschen Krebsforschungszentrums und des nationalen Centrums für Tumorerkrankungen aus Heidelberg.

Befragung von 135 Brustkrebspatientinnen zu ihrer Wiedereingliederung ins Arbeitsleben

5 Jahre nach der Krebsdiagnose berichteten 135 ehemalige Brustkrebspatientinnen, die noch nicht in Rente waren und vor der Erkrankung einer Arbeit nachgegangen waren, von ihrem ehemaligen und derzeitigem Arbeitsstatus und den Gründen, die eine Rückkehr zur Arbeit erschwerten.

Knapp ¼ der Patientinnen musste die Arbeitszeit reduzieren

1 Jahr nach der Brustkrebsoperation arbeiteten 57 % der ehemaligen Patientinnen im gleichen Ausmaß wie vor der Brustkrebserkrankung, während 22 % der Patientinnen ihrer Arbeit nur noch in einem reduzierten Umfang nachkamen. Nach 1 Jahr waren depressive Symptome, Symptome an den Armen, ein niedriger Bildungsstatus und ein jüngeres Alter Faktoren, die einen Einfluss darauf nahmen, dass die Frauen nicht im normalen Maße zur Arbeit zurückkehrten. Im Gegensatz dazu waren anhaltende chronische Erschöpfung und das Zusammenleben mit einem Partner die beiden Faktoren, die 5 Jahre nach der Diagnose Einfluss darauf nahmen, dass nicht alle Frauen ins Arbeitsleben zurückkehrten.

Chronische Erschöpfung hinderte viele Frauen daran, wieder arbeiten zu gehen

In den Befragungen der Patientinnen waren v. a. die chronische Erschöpfung und kognitive Beeinträchtigungen (= Beeinträchtigungen von Wahrnehmung und Denken) ausschlaggebend für die reduzierte Arbeitsfähigkeit der Patientinnen nach der Krebserkrankung.

Wenn die Frauen gar nicht mehr arbeiten gehen konnten, minderte dies ihre Lebensqualität

Brustkrebspatientinnen, die nach der Diagnose nicht mehr arbeiten gehen konnten, litten darunter. Im Vergleich zu den Patientinnen, die wieder normal arbeiten gehen konnten, wiesen sie eine verschlechterte Lebensqualität und verminderte körperliche und kognitive Funktionen auf. Zudem hatten sie vermehrt finanzielle Schwierigkeiten und konnten ihre übliche Rolle in der Gesellschaft nicht mehr wahrnehmen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es einen Einfluss auf die Lebensqualität bei ehemaligen Brustkrebspatientinnen nimmt, ob diese nach überstandener Krankheit wieder wie gewohnt arbeiten gehen können oder nicht. Chronische Erschöpfung, depressive Symptome, kognitive Beeinträchtigungen und Symptome an den Armen hinderten die Frauen daran, ihrer Arbeit wieder nachzugehen. Es ist wichtig, für ein verbessertes Management dieser Faktoren zu sorgen, um die Patientinnen bei der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zu unterstützen. Auf diesem Wege könnte vermutlich auch die Lebensqualität der Frauen verbessert werden.

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