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Tiotropium gegen COPD: besser mit oder ohne Olodaterol?

Original Titel:
A comparison of tiotropium/olodaterol vs tiotropium alone in terms of treatment effect for chronic obstructive pulmonary disease: A meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit sechs randomisierten, kontrollierten Studien durch
  • Sie verglichen die Sicherheit und Wirksamkeit von Tiotropium/Olodaterol und Tiotropium allein
  • Die Wissenschaftler stellten keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen fest – weder bei der Lungenfunktion noch bei unerwünschten Ereignissen

 

DGP – Wissenschaftler stellten in der vorliegenden Meta-Analyse fest, dass es den COPD-Patienten bezüglich ihrer Lungenfunktion keinen Vorteil brachte, wenn sie zusätzlich zu Tiotropium Olodaterol bekamen. Andererseits führte die Kombinationstherapie auch nicht zu mehr unerwünschten Ereignissen.


Langwirksame Bronchodilatatoren, die über unterschiedliche Mechanismen wirken, können für die Behandlung von COPD kombiniert werden. Eine solche Kombination ist Tiotropium/Olodaterol. Tiotropium gehört zu den langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA), während Olodaterol zu den langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) zählt. Doch profitieren COPD-Patienten tatsächlich davon, wenn sie zusätzlich zu Tiotropium Olodaterol bekommen? Dieser Frage gingen Wissenschaftler aus China in einer Mea-Analyse nach. Dabei legten sie den Fokus auf die Lungenfunktion und unerwünschte Ereignisse.

Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit sechs randomisierten, kontrollierten Studien durch

In ihre Meta-Analyse schlossen die Wissenschaftler randomisierte, kontrollierte Studien mit ein, die die Wirksamkeit der Kombination aus Tiotropium und Olodaterol mit der von Tiotropium allein bei COPD-Patienten verglichen haben und bis zum Februar 2019 veröffentlicht wurden. Sie fanden insgesamt sechs solcher Studien, die ihre Kriterien erfüllten. Die Wissenschaftler extrahierten die Daten diesen Studien und unterzogen sie erneuten Analysen.

Tiotropium/Olodaterol und alleiniges Tiotropium waren gleichermaßen wirksam und sicher

Bei ihrer zusammenfassenden Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass es im Hinblick auf Lungenfunktion keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen gab. Das galt sowohl für die Einsekundenkapazität (FEV1) als auch für die forcierte Vitalkapazität (FVC) als auch für die Einsekundenkapazität bezogen auf die Normpopulation (FEV1% pred). Was unerwünschte Ereignisse anging, konnten ebenfalls keine Unterschiede zwischen Tiotropium allein oder Tiotropium/Olodaterol festgestellt werden. Weder die Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen allgemein noch die Häufigkeit von schweren unerwünschten Ereignissen unterschied sich zwischen den beiden Behandlungsgruppen.

Was die Lungenfunktion und die Nebenwirkungen anging, konnte die Wissenschaftler somit keine Unterschiede zwischen Tiotropium/Olodaterol und alleinigem Tiotropium feststellen. Die Kombinationstherapie schien COPD-Patienten diesbezüglich keinen Vorteil zu bringen. Sie war jedoch auch nicht mit mehr unerwünschten Ereignissen verbunden.

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