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Spirale und Verhütungsstäbchen sind beide effektiv gegen Schmerzen

Original Titel:
Control of endometriosis-associated pain with etonogestrel-releasing contraceptive implant and 52-mg levonorgestrel-releasing intrauterine system: randomized clinical trial

DGP – Beide Verhütungsmittel – Verhütungsstäbchen mit Etonogestrel und Spirale mit Levonorgestrel – konnten Schmerzen bei Endometriose verbessern und die Lebensqualität anheben. Die Entscheidung für eines der beiden Mittel sollte daher nach persönlichen Gesichtspunkten mit Beratung durch einen Arzt erfolgen.


Gestagene (Gelbkörperhormone) sind weibliche Geschlechtshormone. Das natürliche Gestagen ist Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vorbereitet und einen weiteren Eisprung verhindert. Künstliche Gestagene werden daher zur Verhütung aber auch in der Hormontherapie eingesetzt. Wissenschaftler aus Brasilien verglichen jetzt zwei verschiedene künstliche Gestagene bei Endometriose.

Hormonelle Behandlung bei Endometriose

Endometriose ist zyklus- und hormonabhängig. Durch hormonell aktive Medikamente kann die Endometriose beeinflusst und idealerweise in ihrem Wachstum gestoppt werden. Das Ziel dabei ist, die Wirkung der Östrogene im Körper zu verringern, da diese das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und der Endometrioseherde fördern. Verschiedene hormonelle Verhütungsmittel können sowohl die Endometriose unterdrücken als auch eine Schwangerschaft verhindern.

Implantierbare Stäbchen beinhalten Etonogestrel

Hormonelle Verhütung kann durch eine Pille, über Spiralen, Spritzen, Pflaster, implantierte Stäbchen oder Verhütungsringe erfolgen. Bei der Pille wird meist eine Kombination aus einem Gestagen und einem Östrogen verabreicht. Das implantierbare Stäbchen beinhaltet allerdings nur das Gestagen Etonogestrel. Die Wissenschaftler verglichen jetzt die Wirkung der Verhütungsstäbchen mit der einer Hormonspirale mit dem Gestagen Levonorgestrel (52 mg).

Frauen mit Endometriose erhielten eine Spirale oder ein Verhütungsstäbchen

Die Studie umschloss 103 Frauen mit Endometriose, die an Schmerzen während und außerhalb der Menstruation litten. Sie bekamen entweder die Spirale oder das Verhütungsstäbchen innerhalb der ersten fünf Tage eines Zyklus eingesetzt. In Folge wurden sie für 6 Monate überwacht und bewerteten Schmerzen, Blutungen und Lebensqualität.

Beide Verhütungsmittel verbesserten die Schmerzen

Beide Verhütungsmittel konnten Schmerzen während und außerhalb der Menstruation sowie die Lebensqualität verbessern. Teilweise kam es zu einem Ausbleiben der Menstruationsblutung, vereinzelten Blutungen oder Schmierblutungen.

Beide Verhütungsmittel – Verhütungsstäbchen mit Etonogestrel und Spirale mit Levonorgestrel – konnten Schmerzen bei Endometriose verbessern und die Lebensqualität anheben. Die Entscheidung für eines der beiden Mittel sollte daher nach persönlichen Gesichtspunkten mit Beratung durch einen Arzt erfolgen.

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