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Können Fitnesstracker MS-Patienten zu mehr Bewegung motivieren?

Original Titel:
Rates, patterns, and correlates of fitness tracker use among older adults with multiple sclerosis

Kurz & fundiert

  • Können Fitnesstracker MS-Patienten zu mehr Bewegung motivieren?
  • Online-Befragung mit 440 US-amerikanischen Patienten ab 60 Jahren
  • Nutzer von Fitnesstrackern körperlich aktiver

 

DGP – Ältere Erwachsene mit Multipler Sklerose (MS) sind zu selten körperlich aktiv, fanden frühere Studien. Fitnesstracker könnten eine vielversprechende Unterstützung zur Förderung und Beobachtung körperlicher Aktivität sein, fand nun eine Studie mit US-amerikanischen Patienten ab 60 Jahren. 440 Studienteilnehmer beantworteten online Fragen zu Fitnesstracker-Nutzung, Erkrankung und ihrem Bewegungsverhalten. Patienten mit Fitnesstracker waren demnach körperlich aktiver.


Ältere Erwachsene mit Multipler Sklerose (MS) sind zu selten körperlich aktiv, fanden frühere Studien. Fitnesstracker könnten eine vielversprechende Unterstützung zur Förderung und Beobachtung körperlicher Aktivität sein. Die vorliegende Studie untersuchte nun, wie häufig Menschen ab 60 Jahren mit MS Fitnesstracker nutzten und wie sie sie gebrauchten. Die Forscher arbeiteten dabei mit der Hypothese, dass ältere Nutzer von Fitnesstrackern deutlich häufiger körperlich aktiv sein würden, als Menschen, die keine Fitnesstracker einsetzten.

Können Fitnesstracker MS-Patienten zu mehr Bewegung motivieren?

Studienteilnehmer wurden in den USA gewonnen und sollten eine Online-Befragung ausfüllen. Darin wurden demographische (z. B. Alter und Geschlecht) und klinische Charakteristika (z. B. Dauer der MS-Erkrankung) abgefragt. Die Teilnehmer gaben an, wie sie ihren Fitnesstracker nutzten und wie aktiv sie waren (Godin Leisure-Time Exercise Questionnaire, GLTEQ), um einzuschätzen, wie hoch die gesamte und die gesundheitsfördernder körperliche Aktivität war (GLTEQ-HCS).

Online-Befragung mit 440 US-amerikanischen Patienten ab 60 Jahren

Von 440 Teilnehmern, die die Befragung komplett ausfüllten, wurden 112 (28 %) als Fitnesstracker-Nutzer identifiziert. Die am häufigsten genutzten Fitnesstracker waren Fitbit®, eine Smartphone-App, die Apple® Watch und Garmin®. Fitnesstracker-Nutzer berichteten meist an schubförmiger MS zu leiden, gaben einen geringeren Behinderungsgrad an, hatten im Schnitt ein höheres Einkommen und waren häufiger angestellt als MS-Patienten, die keinen Fitnesstracker nutzten. Es zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied in der Gesamtaktivität (GLTEQ; p = 0,001) und in der gesundheitsfördernden körperlichen Aktivität (GLTEQ-HCS; p = 0,006) zwischen Fitnesstracker-Nutzern und denen, die nicht ein solches Gerät anwandten. Die selbstberichteten Schrittzahlen korrelierten stark mit sowohl der Gesamtaktivität (GLTEQ; ρ = 0,50) als auch mit der gesundheitsfördernden Aktivität (GLTEQ-HCS; ρ = 0,54) bei Nutzern von Fitnesstrackern.

Nutzer von Fitnesstrackern körperlich aktiver

Die Studie zeigte somit einen Bewegungsvorteil bei MS-Patienten, die Fitnesstracker nutzten, gegenüber Patienten ohne solche Tracker. Weitere Forschung ist nötig, um zu ermitteln, ob die Technologie eventuell stärker zur Förderung von Bewegung bei älteren MS-Patienten eingesetzt werden könnte.

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