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Zeichen von Adenomyose können bei Endometriose-Patientinnen mit Infertilität zusammenhängen

Original Titel:
Sonographic Signs of Adenomyosis in Women with Endometriosis Are Associated with Infertility

Kurz & fundiert

  • Eine fünfköpfige Gruppe israelischer Autoren untersuchte den Zusammenhang von Adenomyose, die durch Ultraschalluntersuchungen festgestellt wurde, mit Infertilität bei Endometriose-Patientinnen
  • Insgesamt nahmen 402 Patientinnen teil, bei denen mittels 2D- und 3D-Ultraschall Adenomyose festgestellt wurde
  • Im Anschluss kam es bei 244 Patientinnen zu einer minimalinvasiven Operation und bei den restlichen 158 weiterhin zu einer Behandlung ohne Operation

 

DGP – Bei einer Adenomyose wächst Drüsengewebe der Gebärmutter innerhalb von deren Muskelgewebe. Dies kommt bei Endometriose häufig in Kombination mit heftigen Menstruationsblutungen, starken Schmerzen und Unfruchtbarkeit (Infertilität) vor. In dieser klinischen Studie untersuchten die israelischen Autoren den Zusammenhang zwischen Adenomyosen, welche bei Ultraschalluntersuchungen erkannt wurden, mit der Unfruchtbarkeit, die viele Endometriose-Patientinnen mit Kinderwunsch belastet


Bei einer Adenomyose wächst Drüsengewebe der Gebärmutter innerhalb von deren Muskelgewebe. Dies kommt bei Endometriose häufig in Kombination mit heftigen Menstruationsblutungen, starken Schmerzen und Unfruchtbarkeit (Infertilität) vor. In dieser klinischen Studie untersuchten die israelischen Autoren den Zusammenhang zwischen Adenomyosen, welche bei Ultraschalluntersuchungen erkannt wurden, mit der Unfruchtbarkeit, die viele Endometriose-Patientinnen mit Kinderwunsch belastet.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Adenomyose und Unfruchtbarkeit?

Zwischen 2011 und 2015 wurden bei 2D- und 3D-Transvaginalen-Ultraschalluntersuchungen bei 402 Endometriose-Patientinnen Anzeichen von Adenomyose entdeckt. Infolgedessen ließen sich 244 davon operativ behandeln, 158 entschieden sich weiterhin für eine nicht-invasive Behandlung. Um sie miteinander zu vergleichen, wurden Patientinnen beider Gruppen verglichen, die im selben Alter waren und am selben Tag mittels Ultraschall untersucht wurden. Teilnahmebedingungen waren zudem, dass die Operation in der Institution der Autoren (Meir Medical Center & Sheba Medical Center in Israel) durchgeführt wurde und die histopathologische Bestätigung der Endometriose.

Künstliche Befruchtung und Infertilität kam in der Kontrollgruppe häufiger vor

Das mittlere Alter der Teilnehmerinnen betrug 32,7 +/- 6,6 Jahre, sie hatten einen durchschnittlichen BMI (Body Mass Index) von 23,3 +/- 5 kg. Die beiden Gruppen unterschieden sich in den Symptomen der Endometriose lediglich in der Wahrscheinlichkeit unfruchtbar zu sein und in vorheriger künstlicher Befruchtung. Der Anteil unfruchtbarer Frauen bei denen, welche sich operativ behandeln ließen, betrug 57,5 %, bei der Kontrollgruppe, die sich nicht operieren ließen, betrug dieser Anteil 74,1 %. In der Operations-Gruppe nutzten 37 % künstliche Befruchtung vor der Behandlung, in der Kontrollgruppe 55 %.

Mehr Befunde für Adenomyose bei Ultraschall-Untersuchungen älterer Patientinnen

In beiden Gruppen konnten die Autoren einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Patientinnen und der Menge an Ultraschall-Befunden feststellen: Je älter die Patientinnen waren, umso mehr Befunde waren zu sehen. In der Operations-Gruppe waren im Schnitt mehr Patientinnen die eine, mindestens 3 oder mindestens 5 Adenomyosen aufwiesen. Nach Berücksichtigung des Alters war die Wahrscheinlichkeit für Adenomyosen in der Operations-Gruppe immer noch knapp doppelt so hoch im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Viele Adenomyose-Befunde lassen auf Infertilität schließen

Innerhalb der Gruppe, die operativ behandelt wurde, verglichen die Autoren Frauen mit mindestens 3 und mindestens 5 Adenomyose-Befunden. Die Wahrscheinlichkeit einer Infertilität lag bei den Frauen mit mindestens 3 Adenomyose-Befunden bei 0,71, bei denen mit mindestens 5 Befunden aber signifikant höher, nämlich bei 2,31. Ebenso war der Anteil der vorherigen künstlichen Befruchtungen bei den Frauen mit mindestens 5 Befunden 3,01-mal höher als bei Frauen mit mindestens 3 Befunden von Adenomyose.

Die Autoren konnten in dieser Studie deutlich machen, dass bei Frauen mit Endometriose ein Zusammenhang zwischen Adenomyose und dem Risiko für Infertilität besteht. Zudem sahen sie die Kombination aus 2D- und 3D-Transvaginalem Ultraschall als geeignete Methode, eine Adenomyose-Diagnose zu stellen. Ob bei diesen Patientinnen eine Operation nötig ist, hängt, so das Fazit der Studie, auch von einem eventuellen Kinderwunsch und der Schwere der Adenomyosen ab.

 

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