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Hängt Migräne mit hohem Blutdruck nach der Menopause zusammen? – Eine Langzeitstudie

Original Titel:
Association of Migraine With Incident Hypertension After Menopause: A Longitudinal Cohort Study

Kurz & fundiert

  • 1993 – 2021 wurde bei 56 202 Frauen nach der Menopause der Zusammenhang zwischen Migräne und einem erhöhten Hypertonie-Risiko untersucht.
  • Die Autoren stellten einen Zusammenhang fest. Das Risiko für Bluthochdruck war demnach allerdings nur leicht erhöht.
  • Hormontherapien, die in der Menopause eingenommen wurden, erhöhten das Risiko.

 

DGP – Migräne wurde bereits in vorherigen Studien als Risikofaktor für Hypertonie erkannt. Auch bei Frauen in bzw. nach der Menopause schien das Migränerisiko anzusteigen. In einer Langzeitstudie wurde der Zusammenhang genauer untersucht. Die Autoren fassten nun die Ergebnisse von 56 000 Patienten zusammen.


Frauen in bzw. nach der Menopause leiden tendenziell eher an Migräne und Hypertonie. Die Autoren dieser Studie untersuchten diesen Zusammenhang. In der Studie, die 1993 begann, wurden insgesamt über die Jahre 56 202 Frauen nach der Menopause untersucht.

Migräne – Ja oder Nein

In der Studie, die ab 1993 in Frankreich lief, wurde das Auftreten von Migräne mit „vorhanden“ oder „nicht vorhanden“ bewertet. In einer zweiten Analyse ab 2011 wurde zusätzlich untersucht, ob Migräne mit, ohne Aura oder anderer Art vorlag. Insgesamt nahmen 56 202 Frauen in der Menopause daran teil.

Eine Aura spielt keine Rolle

In aufsummiert 826 419 Lebensjahren kamen 12 501 Fälle von Hypertonie vor. Davon wurden 3 100 Fälle bei Frauen mit Migräne verzeichnet. Knapp 3-mal so viele, 9 401, kamen bei Frauen ohne Migräne vor. Dies ergab einen statistischen Zusammenhang zwischen Migräne und Bluthochdruck mit einem 1,29-fach höheren Risiko für Hypertonie. Der Zusammenhang war offenbar unabhängig von der Art der Migräne: Sowohl Frauen mit als auch ohne Aura litten gleich häufig an Hypertonie.

Hormontherapien könnten das Hypertonie-Risiko verstärken

Bei Frauen, die in der Menopause hormonell behandelt wurden, war der Zusammenhang etwas stärker (1,34-fach höheres Risiko) als bei Frauen, die keine solche Therapie einnahmen (1,19-fach höheres Risiko).

Die Autoren konnten somit über 4 Jahrzehnte feststellen, dass ein Zusammenhang zwischen Migräne und dem Risiko für Hypertonie besteht. Das Risiko der Hypertonie schien womöglich zusätzlich durch Hormontherapien verstärkt zu werden.

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