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Wie effektiv ist Spinal-Manipulative-Therapie bei Erkrankungen, die nicht mit dem Bewegungsapparat zusammenhängen? – Eine Übersichtsarbeit

Original Titel:
The global summit on the efficacy and effectiveness of spinal manipulative therapy for the prevention and treatment of non-musculoskeletal disorders: a systematic review of the literature

Kurz & fundiert

  • Teilnehmer eines Weltgipfels beurteilten die Wirksamkeit von Spinal-Manipulative-Therapie (SMT) zur Behandlung von nicht-muskuloskeletalen Erkrankungen
  • Die Autoren fanden in den begutachteten Studien, die SMT mit Placebo verglichen, keine Anzeichen einer erhöhten Effektivität von SMT

 

DGP – Ein kleiner Anteil von Chiropraktikern und Osteopathen nutzt Spinal-Manipulative-Therapie (SMT) zur Behandlung von Erkrankungen, die nicht mit dem Bewegungsapparat zusammenhängen, beispielsweise Bluthochdruck, Migräne, Regelschmerzen, Asthma bei Kindern oder Säuglingskoliken. Allerdings sind die Wirksamkeit und Effektivität solcher Behandlungen bisher kontrovers.


Auf dem Weltgipfel der Wirksamkeit und Effektivität von Spinal-Manipulativer-Therapie zur Prävention und Behandlung nicht-muskuloskeletaler Erkrankungen berieten sich 50 Forscher aus 8 Ländern sowie 28 Beobachter aus 18 Chiropraktik-Organisationen über die aktuelle Literatur. Bei Krankheiten, welche nicht mit dem Bewegungsapparat zusammenhängen, ist die Wirksamkeit von SMT bisher umstritten.

 

Aus 16 randomisierten Kontrollstudien wurden 6 bewertet

Insgesamt wurden auf dem Weltgipfel 32 Artikel bewertet, die Autoren dieser Übersichtsarbeit bezogen sich auf 16. Dabei waren 6 randomisierte Kontrollstudien mit insgesamt 534 Teilnehmern enthalten, die als methodisch hochwertig eingeschätzt wurden. Die Autoren beschrieben die Effektivität von SMT zur Behandlung von Bluthochdruck, Migräne, Regelschmerzen, Asthma bei Kindern oder Säuglingskoliken, allerdings nicht die Effektivität der Prävention.

 

SMT weist keine erhöhte Effektivität im Placebo-Vergleich auf

Die Autoren und Teilnehmer des Weltgipfels kamen zu dem Schluss, dass in den begutachteten Studien SMT im Vergleich zu Placebo keine erhöhte Effektivität bei der Behandlung nicht-muskuloskeletaler Erkrankungen aufwies. Dabei waren 12 % der Gipfel-Teilnehmer nicht mit dem Ergebnis einverstanden.

 

Letztendlich fanden die Autoren keinen Beweis für die Effektivität von SMT zur Behandlung und Prävention von Erkrankungen, die nicht mit dem Bewegungsapparat zusammenhängen. Sie stellen mit diesen Ergebnissen die Theorie, die Behandlung spinaler Dysfunktion mit SMT habe physiologische Auswirkungen auf Organe und deren Funktion, in Frage.

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