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Bei Knochenmetastasen aufs Herz achten

Original Titel:
Cardiovascular events in cancer patients with bone metastases-A Danish population-based cohort study of 23,113 patients

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler analysierten die Daten von mehr als 23 000 Krebspatienten mit Knochenmetastasen
  • Die kumulative Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen nach der Knochenmetastasen-Diagnose betrug 1,3 % nach 30 Tagen, 3,7 % nach einem und 5,2 % nach 5 Jahren
  • Kardiovaskuläre Ereignisse gingen mit einem erhöhten Sterberisiko einher

 

DGP – Kardiovaskuläre Ereignisse wie Myokardinfarkt, Schlaganfall oder venöse Thromboembolie waren bei Krebspatienten mit Knochenmetastasen keine Seltenheit und gingen mit einem erhöhten Sterberisiko einher. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler bei einer Untersuchung von 23 113 Krebspatienten mit Knochenmetastasen.


Knochenmetastasen können bei vielen Krebsarten auftreten, vor allem aber bei Brust- und Prostatakrebs. Wissenschaftler aus Dänemark, England und den USA untersuchten, welche Auswirkungen Knochenmetastasen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben.

Wissenschaftler analysierten die Daten von mehr als 23 000 Krebspatienten mit Knochenmetastasen

Die Wissenschaftler nutzten dänische Gesundheitsregister, um alle dänischen Krebspatienten zu identifizieren, bei denen zwischen 1994 und 2013 Knochenmetastasen diagnostiziert wurden. Auf diese Weise gelangten sie an die Daten von 23 113 Krebspatienten mit Knochenmetastasen. Sie berechneten die Inzidenzraten pro 100 Personenjahre sowie die kumulative Inzidenz für erstmalige stationäre Krankenhausaufenthalte oder ambulante Klinikbesuche aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse. Zu diesen zählten Myokardinfarkt, Schlaganfall oder venöse Thromboembolie. Zudem untersuchten die Wissenschaftler, ob sich die kardiovaskulären Ereignisse auf die Mortalität auswirkten.

Kardiovaskuläre Ereignisse erhöhten Sterberisiko

Die kumulative Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen betrug 30 Tage nach der Knochenmetastasen-Diagnose 1,3 %. Nach einem Jahr lag sie bei 3,7 % und nach 5 Jahren bei 5,2 %. Die höchste Inzidenzrate wurde für venöse Thromboembolien beobachtet, gefolgt von ischämischem Schlaganfall und Myokardinfarkt. Lungenkrebs-Patienten mit Knochenmetastasen waren am häufigsten von kardiovaskulären Ereignissen betroffen, gefolgt von Prostatakrebs- und Brustkrebs-Patienten. Kardiovaskuläre Ereignisse gingen mit einem erhöhten Sterberisiko einher (aHR für die ersten 5 Jahre nach dem Ereignis: 1,8; 95 % KI: 1,7 – 1,9).

Bei der Betreuung von Krebspatienten mit Knochenmetastasen sollte somit die Herz-Kreislauf-Gesundheit nicht außer Acht gelassen werden. Kardiovaskuläre Ereignisse gingen mit einer erhöhten Mortalität einher. Prävention und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind somit speziell bei dieser Patientengruppe von großer Bedeutung.

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