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Mangelversorgung mit Mikronährstoffen bei Kindern mit chronischer Darmentzündung

Original Titel:
A Systematic Review of Micronutrient Deficiencies in Pediatric Inflammatory Bowel Disease

DGP – Chronische Darmentzündungen gehen häufig mit einer Mangelversorgung mit Mikronährstoffen einher. Wissenschaftler verschafften sich in der vorliegenden Studie eine Übersicht darüber, an welchen Mikronährstoffen es Kindern mit einer chronischen Darmentzündung häufig mangelt.


Eine chronische Darmentzündung kann zu einem Mangel an verschiedenen Mikronährstoffen führen. Mikronährstoffe wie Vitamine oder Spurenelemente werden mit der Nahrung aufgenommen. Dass viele Patienten eine Mangelversorgung an Mikronährstoffen aufweisen, hat verschiedene Gründe. Dazu gehört unter anderem, dass Entzündungen im Darm oder ständiger Durchfall, von dem die meisten Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa geplagt sind, die Aufnahme der Mikronährstoffe erschweren. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Appetitlosigkeit und ein erhöhter Nährstoffbedarf sind mögliche Gründe für eine Unterversorgung. Mikronährstoffe sind für den Körper jedoch von großer Bedeutung, da sie an wesentlichen Prozessen beteiligt sind. Doch an welchen Mikronährstoffe mangelt es Kindern mit einer chronischen Darmentzündung tatsächlich häufig? Wissenschaftler aus den USA sichteten die derzeitige Datenlage zu dieser Thematik, um einen Überblick zu bekommen.

Wissenschaftler sichteten die Ergebnisse von 39 Studien

Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach englischsprachigen Studien, die die Konzentration bestimmter Mikronährstoffe bei Kindern mit einer chronischen Darmentzündung untersucht hatten. Sie fanden insgesamt 39 Studien, von denen sie die Informationen darüber entnahmen, wie häufig die Kinder von einem bestimmten Mikronährstoffmangel betroffen waren.

Kinder mit chronischer Darmentzündung litten häufig an Eisen- und Vitamin-D-Mangel

Bei der Sichtung der Studien stellten die Wissenschaftler fest, dass ein Eisenmangel und ein Mangel an Vitamin D bei Kindern mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa häufig auftraten. Selten waren hingegen ein Mangel an Vitamin B12 und ein Mangel an Folsäure. Auch ein Zink-Mangel war nicht häufig, trat jedoch bei Kindern mit Morbus Crohn häufiger auf als bei gesunden Kindern. Bezüglich Selen und Vitamin A, E und C gab es nur wenige Daten. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen schien jedoch selten zu sein.

Kinder mit einer chronischen Darmentzündung litten somit häufig an Eisenmangel und an einem Vitamin-D-Mangel. Außerdem waren Kinder mit Morbus Crohn häufiger von einem Zink-Mangel betroffen als gesunde Kinder. Aus diesem Grund empfehlen die Autoren der Studie, den Eisen- und Vitamin-D-Status bei Kindern mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und den Zink-Status speziell bei Kindern mit Morbus Crohn jährlich zu kontrollieren.

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