Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Größeres Risiko bei Prostatakrebs in jungen Jahren

Original Titel:
Early-onset prostate cancer is associated with increased risks of disease progression and cancer-specific mortality

 





Kurz & fundiert
  • Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Patienten unterschiedlichen Alters
  • Patienten, die bereits vor ihrem 55. Lebensjahr die Prostatakrebs-Diagnose erhielten, hatten ein größeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben
  • Dies galt jedoch nur für Patienten, die einen Hochrisiko-Prostatakrebs oder Metastasen aufwiesen

 

DGP – Wissenschaftler untersuchten, ob Prostatakrebs-Patienten ein größeres Risiko hatten, wenn sie bereits in jüngeren Jahren erkrankten. Sie stellten fest, dass jüngere Prostatakrebs-Patienten ein größeres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu sterben – vor allem, wenn sie einen Hochrisiko-Prostatakrebs oder Metastasen aufwiesen.


Prostatakrebs tritt vor allem bei Männern im höheren Alter auf. Doch auch Männer in jüngeren Jahren können an Prostatakrebs erkranken. Wissenschaftler aus Taiwan untersuchten, ob jüngere Prostatakrebs-Patienten ein größeres Risiko aufwiesen als ältere Patienten.

Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Pateinten unterschiedlichen Alters

Die Wissenschaftler analysierten retrospektiv die Daten von 28 039 Männern, die zwischen 2008 und 2016 neu mit Prostatakrebs diagnostiziert wurden. Die Daten stammten aus dem taiwanesischen Krebsregister. Je nach Alter zum Zeitpunkt der Diagnose wurden die Patienten in verschiedene Gruppen eingeteilt: ≤ 54 Jahre, 55-59 Jahre, 60-69 Jahre, 70-74 Jahre und ≥ 75 Jahre. Die Wissenschaftler analysierten das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko der verschiedenen Patientengruppen und das Risiko für eine zweite Krebstherapie.

Jüngere Prostatakrebs-Patienten hatten ein größeres Risiko

Von den jüngeren Patienten (Patienten, die höchstens 54 Jahre, zwischen 55 und 59 Jahre oder zwischen 60 und 69 Jahre alt waren) gehörten jeweils etwa 60 % zu den Patienten mit hohem oder sehr hohem Risiko oder wiesen Metastasen auf. Den Wissenschaftlern fiel auf, dass Patienten, die bei der Diagnose höchstens 54 Jahre alt waren, ein größeres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu sterben, als Patienten, die im Alter zwischen 60 und 69 die Prostatakrebs-Diagnose erhielten (HR=1,22; 95 % KI: 1,10-1,49). Bei genauerer Betrachtung hatten die jüngeren Patienten jedoch nur dann ein erhöhtes Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko, wenn sie Metastasen oder einen Prostatakrebs mit hohem oder sehr hohem Risiko hatten (HR=1,24; 95 % KI: 1,01-1,51). Bei jüngeren Patienten mit niedrigem oder intermediärem Risiko wurde kein erhöhtes Prostatakrebs-spezifisches Risiko festgestellt. Das Risiko, innerhalb von 180 Tagen nach Abschluss der ersten Krebstherapie eine weitere Therapie zu benötigen, war ebenfalls bei jungen Patienten mit Hochrisiko-Prostatakrebs am größten (HR=1,32; 95 % KI: 1,07-1,63).

Patienten, die schon vor ihrem 55. Lebensjahr an Prostatakrebs erkrankten, hatten ein größeres Risiko, innerhalb kurzer Zeit nach der Primärbehandlung einen weitere Behandlung zu benötigen und an dem Prostatakrebs zu sterben, als Patienten, die erst im späteren Alter die Prostatakrebs-Diagnose erhielten. Das galt vor allem für Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs oder mit Metastasen.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom