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Wiedereinstieg ins Berufsleben nach Prostatakrebs-OP und Rehabilitationsprogramm

Original Titel:
Return to work in prostate cancer survivors - findings from a prospective study on occupational reintegration following a cancer rehabilitation program

DGP – Den Alltag wiederaufzunehmen, wünschen sich viele Prostatakrebs-Patienten, nachdem sie die Operation überstanden und am anschließenden Rehabilitationsprogramm (Reha) teilgenommen haben. Dazu gehört auch, ins Berufsleben zurückzukehren. Erfreulicherweise konnte laut der vorliegenden Studie die große Mehrheit der Patienten innerhalb von 12 Monaten nach der Reha ihrer Arbeit wieder nachgehen.


Die Diagnose Prostatakrebs kann das Leben aus den Angeln heben. Von jetzt auf gleich ist vieles anders und Sorgen bestimmen den Alltag. Dazu kommt, dass die Betroffenen aufgrund einer Krebstherapie und einem anschließenden Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik oftmals für eine längere Zeit aus dem Berufsleben austreten müssen. Ist die erste Therapie jedoch geschafft, wünschen sich viele Patienten den normalen Alltag zurück. Doch in diesen zurückzufinden ist nicht immer leicht. Wissenschaftler aus Deutschland untersuchten, wie viele Prostatakrebs-Patienten innerhalb von 12 Monaten nach dem Rehabilitationsprogramm wieder in ihren Beruf einstiegen und welche Faktoren den Wiedereinstieg beeinflussten.

Wissenschaftler untersuchten, ob und wann Prostatakrebs-Patienten nach der Reha wieder arbeiteten

Die Wissenschaftler sammelten Daten von 711 Prostatakrebs-Patienten, die berufstätig waren und sich einer operativen Entfernung der Prostata unterzogen hatten. Die Patienten befanden sich in verschiedenen Krebsstadien (I, II oder III). Patienten, die bereits Metastasen aufwiesen oder deren Lymphknoten befallen waren, wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Die Patienten füllten zu Beginn, am Ende und 12 Monate nach dem Rehabilitationsprogramm (Reha), welches sie innerhalb von 14 Tagen nach der Operation starteten, einen Fragebogen aus. Zusätzlich trugen die Wissenschaftler krankheitsrelevante Daten von den behandelnden Ärzten oder den Krankenakten zusammen.

Die große Mehrheit der Patienten stand nach 12 Monaten wieder im Berufsleben

Bei der Auswertung der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass 87 % der Patienten 12 Monate nach Abschluss der Reha wieder ihrem Beruf nachgingen. Den Patienten gelang der Wiedereinstieg in den Beruf im Durchschnitt nach 73,7 Tagen. Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die das Risiko erhöhten, dass der Patient auch 12 Monate nach der Reha noch nicht wieder im Berufsleben stand. Die größten Risikofaktoren waren, wenn der Patienten das Gefühl hatte, generell nicht arbeiten gehen zu können, oder wenn er sich unfähig fühlte, den früheren Tätigkeiten nachzugehen – also in seinen früheren Beruf zurückzukehren. Andere Risikofaktoren waren: ein höheres Alter, Prostatakrebs im Stadium III (Tumor hat Prostatakapsel überschritten), eine Krankschreibung von mindestens 6 Wochen und die Absicht, eine Invalidenrente zu beantragen.

Die meisten Männer mit Prostatakrebs standen 12 Monate nach dem Rehabilitationsprogramm, welches sie an die Prostatakrebs-OP anschlossen, wieder im Berufsleben. Es gab jedoch Risikofaktoren, die den Wiedereinstieg ins Berufsleben gefährdeten. Die Autoren der Studie regen an, Betroffene mit diesen Risikofaktoren in dem Rehabilitationsprogramm besonders intensiv zu betreuen, um ihnen so den Wiedereinstieg zu erleichtern. Mit einer Krebserkrankung umgehen und leben zu können, ist nicht leicht. Den Alltag so gut es geht wieder aufzunehmen, kann helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern.

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