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Meta-Analyse: Statin-Behandlung ist eher nicht mit einem Risiko für Depression assoziiert

Original Titel:
Statin use and depression risk: A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Bislang unklar: Haben Statine etwas mit Depression zu tun?
  • Meta-Analyse: 9 Kohorten-, 3 Fall-Kontroll-, 1 Querschnittsstudie
  • 5 Mio. Teilnehmer, 11 Länder
  • Statin-Behandlung ist eher nicht mit einem Risiko für Depression assoziiert, weder bessernd oder schadend
  • Ergebnisse großer Studien jedoch inkonsistent

 

DGP – Es wurde in manchen Untersuchungen nahe gelegt, dass die Behandlung mit Statinen Depressionen womöglich lindern oder vorbeugen könnte. Eine Meta-Analyse zeigte nun, dass die Behandlung mit Statinen eher nicht mit Depression assoziiert ist. Allerdings zeigte sich eine hohe Heterogenität zwischen den Studien.


Die Evidenz zur Frage, ob die Behandlung mit Statinen mit Depression assoziiert sein könnte, ist bislang nicht eindeutig. Es wurde in manchen Untersuchungen nahe gelegt, dass die Behandlung mit diesen Medikamenten Depressionen lindern oder vorbeugen könnte. Daher wurde diese Frage erneut in einer Meta-Analyse untersucht.

Bislang unklar: Können Statine gegen Depression wirken?

Forscher ermittelten aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, the Cochrane Library und EMBASE Studien mit Veröffentlichungsdatum bis Ende März 2020. Die Studienqualität wurde mit Hilfe der Newcastle-Ottawa-Skala für Observationsstudien eingeschätzt. Die statistische Heterogenität wurde mit der I2-Statistik bestimmt.

Meta-Analyse über 13 beobachtenden Studien mit 5 Mio. Teilnehmern

Insgesamt konnten 13 beobachtende Studien (9 Kohorten-, 3 Fall-Kontroll-, 1 Querschnittsstudie) aus 11 Ländern identifiziert werden. Insgesamt wurden damit 5 035 070 Teilnehmer berücksichtigt. Es zeigte sich eine substantielle statistische Heterogenität, also große Unterschiede zwischen den Untersuchungen (I2, 83 %). Insgesamt war die Behandlung mit Statinen nicht mit Depression assoziiert (adjustierte pooled Odds Ratio OR: 0,87; 95 % Konfidenzintervall: 0,74 – 1,02). Das Ergebnis war konsistent mit der Untergruppen-Analyse (bis auf Studien von vor 2013). Demnach war die Statin-Behandlung eher mit einem niedrigeren Risiko für Depression assoziiert, allerdings mit starker Unsicherheit aufgrund der großen Studien-Diskrepanzen.

Statin-Behandlung ist eher nicht mit einem Risiko für Depression assoziiert

Diese Meta-Analyse zeigte somit, dass die Behandlung mit Statinen eher nicht mit Depression assoziiert ist. Allerdings zeigte sich eine hohe Heterogenität zwischen den Studien. Zudem waren die Ergebnisse in Untergruppenanalysen inkonsistent mit Untersuchungen, die vor 2013 veröffentlicht worden waren.

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