Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

In-vitro-Maturation vs. In-vitro-Fertilisation – ein Vergleich

Original Titel:
Comparison of in vitro maturation and in vitro fertilization for polycystic ovary syndrome patients: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • In dieser Übersichtsarbeit wurden In-vitro-Fertilisation und In-vitro-Maturation bei PCOS-Patientinnen verglichen
  • Aus 8 Studien mit 1 579 Patientinnen wurden dabei Fertilisations-Rate, klinische Schwangerschaftsrate, Geburtenrate und Rate der Fehlgeburten beachtet
  • Fertilisations-Rate, klinische Schwangerschaftsrate und Rate der Fehlgeburten waren vergleichbar, die Lebendgeburtrate war bei der IVF höher
  • IVM eignet sich demnach für PCOS-Patientinnen für eine erfolgreiche Schwangerschaft

 

DGP – Frauen mit dem polyzystischen Ovarien Syndrom (PCOS) leiden oft an Infertilität und Schwangerschaftskomplikationen. Zur Behandlung dieser Folgen haben sich über die Jahre zwei Methoden etabliert: In-vitro-Maturation (IVM) und In-vitro-Fertilisation (IVF). In dieser Übersichtsarbeit werden die beiden Methoden betreffend ihrer Effektivität verglichen.


Da bei PCOS-Patientinnen oft Schwangerschaftskomplikationen vorkommen, wurden bei geplanten Schwangerschaften zwei Methoden etabliert, welche den Schwangerschaftsausgang positiv beeinflussen sollten. Bei In-vitro-Fertilisation (IVF), die bei Infertilität eingesetzt wurde, werden Eizellen der Frau befruchtet und so lange in vitro herangezogen, bis sie weit genug gewachsen sind, um anschließend in den Uterus überführt werden zu können. Bei der in-vitro-Maturation (IVM) werden Eizellen, die noch nicht ausgereift sind, vor der Befruchtung im Labor gereift, was das hohe Risiko des Ovarien-Hyperstimulations-Syndroms bei PCOS-Patientinnen verringert.

Insgesamt wurden IVM und IVF bei 1 579 Frauen mit PCOS durchgeführt

In dieser Übersichtsarbeit wurden randomisierte Kontrollstudien und retrospektive Kohorten Studien einbezogen, die IVM und IVF in PCOS-Patientinnen verglichen. Dabei konzentrierten sich die Autoren auf die Fertilisations-Rate, klinische Schwangerschaftsrate, Geburtenrate und Rate der Fehlgeburten. Insgesamt bezogen sich die Autoren auf acht Studien mit insgesamt 1 579 Patientinnen.

IVF und IVM sind ähnlich effektiv, die Lebendgeburtenrate war bei IVF allerdings höher

Die Autoren stellten bei ihren Vergleichen keinen Unterschied fest zwischen IVM und IVF betreffend Fertilisations-Rate, klinische Schwangerschaftsrate und Rate der Fehlgeburten. Zudem war die Lebendgeburtenrate bei der IVF höher als bei IVM. Mit Blick auf IVM vertraten einige Studien die Meinung, dass sich multiple Zellen bilden und molekulare Defekte entstehen könnten.

Die Autoren dieser Übersichtsarbeit stellen so eine vergleichbare Effizienz von IVM und IVF bei PCOS-Patientinnen fest. IVM könnte demnach eine durchaus geeignete Möglichkeit für eine höhere Schwangerschaftsrate und erfolgreiche Schwangerschaft bei PCOS-Patientinnen darstellen.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom